BVSD: Schmerztherapie droht das Aus / Spardruck trifft Patienten mit chronischen Schmerzen
Geschrieben am 11-06-2010 |
Potsdam (ots) - Nach den Prognosen des Berufsverbandes der
Schmerztherapeuten in Deutschland e.V. (BVSD) wird sich die
Versorgung von chronischen Schmerzpatienten drastisch verschlechtern.
"Grund ist die unverantwortliche Ignoranz von Kassenärztlichen
Vereinigungen und der Krankenkassen gegenüber dem Versorgungsbedarf
chronischer Schmerzpatienten. Schmerzpatienten brauchen eine
besonders zeitintensive und qualifizierte Behandlung. Trotzdem sollen
die Honorare für schmerztherapeutische Leistungen um bis zu 30
Prozent gekürzt werden. Hier den Rotstift anzusetzen ist nichts als
politische Willkür", erklärte Dr. Reinhard Thoma, BVSD-Präsident.
Die Delegiertenversammlung des BVSD forderte heute in Potsdam die
Kassenärztliche Bundesvereinigung und den GKV-Spitzenverband auf,
sich bei den Kassenärztlichen Vereinigungen bzw. den Landesverbänden
der Krankenkassen für eine konsequente Umsetzung der Empfehlung des
Erweiterten Bewertungsausschusses einzusetzen. Der Erweiterte
Bewertungsausschuss hatte zuletzt 2009 die besondere
Förderungswürdigkeit schmerztherapeutischer Leistungen festgestellt
und empfohlen, diese auch extra zu vergüten. "Dies wird jedoch nun
von vielen KVen und Landesverbänden der Krankenkassen ignoriert.
Statt ihrer eigenen Empfehlung zu folgen, wird auf dem Rücken der
Schmerzpatienten versucht, eine missglückte Honorarreform gerade zu
bügeln", so Thoma. Viele Schmerzpraxen in Deutschland hätten bereits
aus betriebswirtschaftlichen Gründen aufgegeben.
Um die schmerztherapeutische Versorgung von chronischen
Schmerzpatienten sicher zu stellen, müsse es nach Auffassung des BVSD
bundeseinheitliche Honorarregelungen geben. Schmerztherapeutische
Leistungen zur Behandlung von chronischen Schmerzpatienten müssten
auch außerhalb der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung (MGV)
vergütet werden. Die akute Schmerztherapie gehöre hingegen als "freie
Leistung" innerhalb der MGV honoriert, so die Forderungen des BVSD.
Speziell schmerztherapeutisch ausgebildete Ärzte und
Psychotherapeuten sind festgelegten Qualitätsanforderungen
unterworfen wie z.B. Fallzahlbegrenzung (max. 300 Fälle je Arzt),
organisatorische Abläufe, Teilnahme an Schmerzkonferenzen. Nach
epidemiologischen Schätzungen gibt es in Deutschland mindestens 8
Millionen Menschen mit behandlungsbedürftigen chronischen Schmerzen.
Eine europäische Studie ergibt eine mittlere Prävalenz chronischer
Schmerzen von 19 Prozent, in Deutschland 17 Prozent aller Bürger.
Originaltext: Berufsverband der Schmerztherapeuten in Deutschland e.V. - BVSD
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Pressekontakt:
Wolfgang Straßmeir, Tel. 030 / 2 88 67 260, ws@bv-schmerz.de
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