Neue Westfälische (Bielefeld): Keine stabile Regierung in NRW in Sicht Geschmacklos PETER JANSEN, DÜSSELDORF
Geschrieben am 11-06-2010 |
Bielefeld (ots) - Die Ungeduld ist verständlich: Vor fünf Wochen
wurde ein neuer Landtag gewählt, doch weder eine neue Koalition noch
eine stabile Regierung ist in Sicht. Das Wahlergebnis ließ die
rot-grünen oder schwarz-gelben Wunschkonstellationen nicht zu.
Rot-Rot-Grün und Rot-Grün-Gelb scheiterten vor allem an
unüberbrückbaren inhaltlichen Differenzen. Der letzten verbliebenen
Möglichkeit hat die SPD jetzt eine klare Absage erteilt. Eine große
Koalition mit der CDU kommt für sie nicht infrage. Zu groß sind die
Meinungsverschiedenheiten vor allem in der Schulpolitik, zu tief die
Animositäten gegenüber Noch-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU),
für viele Sozialdemokraten Symbol für eine am 9. Mai abgewählte
Politik. Mit seinem in Bild vorgetragenen neuen Gesprächsangebot hat
Rüttgers die Vorbehalte gegen ihn bestärkt. Es ist schlichtweg
geschmack- und instinktlos, während laufender Sondierungsgespräche
anderer Parteien Kompromissvorschläge über die Presse zu lancieren.
Wer so durchsichtig trickst, meint es nicht ernst, sondern will nur
die Schuld für das Scheitern eines Bündnisses abwälzen.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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