WAZ: Leggewie kritisiert NRW-Politik scharf
Geschrieben am 13-06-2010 |
Essen (ots) - Der Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts
in Essen, Claus Leggewie, hat die Parteien in NRW scharf kritisiert.
"Es reicht. Fünf Wochen nach der Wahl hat unser Land immer noch keine
stabile Regierung" schreibt er in einem Gastbeitrag für die Zeitungen
der WAZ-Gruppe (Montagausgabe). Das Ergebnis der Sondierungen für
Koalitionsgespräche sei ein "Armutszeugnis". "Die Berufspolitik hat
sich vor der Bürgergesellschaft blamiert", so der
Politikwissenschaftler. Nun drohe in NRW eine von Zufallsmehrheiten
und taktischen Spielen geprägte Hängepartie, schreibt Leggewie. Der
politische Betrieb in Düsseldorf und Berlin sei autistisch auf sich
selbst konzentriert und nehme nicht wahr, "worin in diesen
schwierigen Zeiten seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit besteht -
eine gute Regierung zu bilden. Eine Regierung, die auf die lange Bank
geschobene Probleme anpackt und mit Hilfe seiner handlungsbereiten
Bürgerschaft löst". Eindringlich ruft Leggewie zur Zusammenarbeit
auf.: "Mit Verlaub: Es interessiert uns nicht, mit wem Ihr nicht
könnt, wir wollen wissen, was ihr könnt."
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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