Neue OZ: Kommentar zur Wahl in NRW
Geschrieben am 13-06-2010 |
Osnabrück (ots) - Noch mal an die Urne!
Hat jemand Lust auf Neuwahlen? Noch mal ins Wahllokal laufen,
Kreuzchen machen und den Sonntagskaffee dafür unterbrechen? Nicht
viele in NRW werden das wollen. Dennoch sind nach der Totalabsage der
SPD Neuwahlen der einzige Weg, die Verhältnisse in NRW zu ordnen und
die Landespolitik für die nächsten fünf Jahre einigermaßen produktiv
zu gestalten.
Alle theoretisch möglichen Koalitionen haben sich, bei Tageslicht
betrachtet, als ziemlich unmöglich erwiesen. Rot-Rot-Grün hat sich
wegen der unfreiwillig, doch deutlich vorgeführten
Regierungsunfähigkeit der Linken erledigt. Die Sondierungsgespräche
waren eine Lachnummer. Die Ampelidee war absurd - nicht von ungefähr
wird FDP-Fraktionschef Gerhard Papke "der Grünenfresser" genannt.
Schwarz-Rot unter Jürgen Rüttgers wäre für beide Partner ein
derart fauler Kompromiss, dass ein Politikwechsel, wie ihn Hannelore
Kraft medienwirksam anstrebt, auf keinen Fall möglich wäre. Zu
gegensätzlich, etwa in der wichtigen Schulpolitik, sind hier die
Ansichten.
Kraft freute sich unbändig über ihren Wahlsieg. Das sei ihr
gegönnt. Zu verstehen ist es aber nicht. Das Volk hat sich nicht in
erster Linie für die SPD entschieden - sondern gegen Schwarz-Gelb.
Chaos war die Folge. Klare Verhältnisse? Nicht in Sicht.
Neuwahlen sind unumgänglich. Nicht damit die Parteien zufrieden
sind.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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