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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Iran:

Geschrieben am 14-06-2010

Bielefeld (ots) - Gestern wurde es ernst. Die EU-Außenminister und
der Kongress berieten in Washington, wie die Sanktionen gegen den
Iran umgesetzt und welche weiteren bilateralen Schritte gegen die
Diktatur der Ayatollahs unternommen werden können. Gegen Ende der
Woche werden die Regierungschefs der EU dann auf ihrem Gipfel
entscheiden, ob sie zusätzliche Sanktionen beschließen. Soweit der
Fahrplan. Mit starken Worten und zusätzlichen Sanktionen ist zu
rechnen. Denn die UN-Sanktionen waren nur so weit gegangen, wie China
und Russland es wollten. Vor allem Washington und Paris aber drängen
und wollen diese Möglichkeit ausreizen. Sie wissen, dass Israel über
die Fähigkeit verfügt, alleine einen Schlag gegen die Nuklearanlagen
Irans zu führen. Das hat ihnen Benjamin Netanjahu unmissverständlich
gesagt und bewiesen, indem er technologische Details über die
Kapazitäten der israelischen Luftwaffe offenbarte. Details, die in
den zurückliegenden vier Jahren entwickelt wurden. Hier zahlte sich
aus, dass Israel sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem
einzigen Silicon Valley gemausert hat. Es gehört heute zu den
High-Tech-Ländern mit den höchsten Standards, in manchen Bereichen
durchaus wettbewerbsfähig mit den USA. Was Barack Obama und Nicolas
Sarkozy wissen, ist in Umrissen allgemein bekannt. Der Vizepremier
und ehemalige Generalstabschef, Moshe Yalon, der zum kleinen Kreis
des Sicherheitskabinetts gehört, hat erst kürzlich öffentlich
bekundet, dass Israel über die Kapazitäten verfügt, über weite
Entfernungen überaus präzise Schläge auch zur Zerstörung
unterirdischer Anlagen zu führen. Das hat die Diplomaten elektrisiert
und die Verhandlungen über Iran beschleunigt. Israel meint es ernst.
Seit Jahren reden die israelischen Politiker von der existentiellen
iranischen Gefahr für ihr Land. Und sie verweisen immer wieder
darauf, dass der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad es ernst
meint, wenn er von der Zerstörung Israels redet. Gleichzeitig hat er
auf Zeit gespielt, so dass die nuklearen Fertigkeiten vorangetrieben
werden konnten. Noch hat der Iran die Atombombe nicht, aber er ist
nah dran, sie herstellen und mittels Raketen bis nach Europa
einsetzen zu können. Für Sarkozy, Obama und sicher auch Angela Merkel
ist das eine Gefahr, aber noch mehr fürchten sie, dass der Iran als
Gegenschlag die Straße von Hormuz unsicher macht. Sperren können die
Iraner die Meerenge nicht. Die Fahrrinnen sind in jeder Richtung drei
bis vier Kilometer breit und 70 bis 100 Meter tief. Das so genannte
Nadelöhr gehört zu den bequemeren Schifffahrtsrouten dieser Welt.
Aber schon das Zündeln würde den Ölpreis in schwindelnde Höhen
treiben. Und das können die mit den Finanzen kämpfenden Amerikaner
und Europäer jetzt am wenigsten gebrauchen. Dann lieber härtere
Sanktionen und einen kontrollierbaren Krach.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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