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China wird drittgrößter Medienmarkt - Deutschland fällt zurück

Geschrieben am 15-06-2010

Frankfurt am Main (ots) - Global Entertainment and Media Outlook
von PwC: Weltweiter Branchenumsatz steigt 2010 nur leicht / Mobiles
Internet eröffnet neue Wachstumsperspektiven / Online-Werbeeinnahmen
erreichen 2014 über 100 Milliarden US-Dollar

Das anhaltend starke Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern
verschiebt die Gewichte in der globalen Medien- und
Unterhaltungsindustrie. China wird bereits 2011 mit einem
Branchenumsatz von voraussichtlich fast 95 Milliarden US-Dollar zum
drittgrößten Medienmarkt hinter den USA (446 Milliarden US-Dollar)
und Japan (171 Milliarden US-Dollar) aufsteigen und Deutschland (92
Milliarden US-Dollar) auf den vierten Rang verweisen, wie die
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) im "Global Entertainment and Media Outlook: 2010 - 2014"
prognostiziert.

"Chinas Medienmarkt bietet trotz staatlicher Zensur und weiterhin
bestehender Probleme beim Schutz geistigen Eigentums ein enormes
Potenzial. Westliche Konzerne sollten daher Geschäftsmodelle
entwickeln, die den besonderen Marktbedingungen Rechnung tragen. Ein
Rückzug aus China ist keine sinnvolle Option", kommentiert Werner
Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und
Telekommunikation bei PwC.

Bis 2014 dürften die Branchenerlöse in China um durchschnittlich
12 Prozent auf annähernd 134 Milliarden US-Dollar zulegen und damit
weitaus stärker wachsen als in jedem anderen der führenden
Medienmärkte. Für die USA erwarten die PwC-Experten ein Wachstum von
durchschnittlich 3,8 Prozent auf fast 517 Milliarden US-Dollar,
während der Medienumsatz in Deutschland um schätzungsweise 3,3
Prozent pro Jahr auf gut 104 Milliarden US-Dollar und in Japan um
lediglich 2,8 Prozent jährlich auf knapp 189 Milliarden US-Dollar
zulegen wird.

Im laufenden Jahr dürften die weltweiten Branchenerlöse auf Grund
der nur moderaten Konjunkturerholung in den Industriestaaten
lediglich verhalten steigen. Gegenüber dem Krisenjahr 2009
prognostiziert PwC ein Plus von 2,6 Prozent auf knapp 1,36 Billionen
US-Dollar (Deutschland: plus 1,6 Prozent auf 89,9 Milliarden
US-Dollar). Damit bliebe der Umsatz aus Werbeeinnahmen und direkten
Verbraucherausgaben unter dem Wert von 2008. Im vergangenen Jahr
waren die Erlöse der Medienbranche um 3,0 Prozent auf gut 1,32
Billionen US-Dollar gesunken (Deutschland: minus 0,6 Prozent auf 88,5
Milliarden US-Dollar).

Der "Global Entertainment and Media Outlook" von PwC untersucht
weltweite Schlüsseltrends der Unterhaltungs- und Medienbranche und
leitet Umsatzprognosen zu 13 Teilbranchen des Medienmarktes in 48
Ländern für die kommenden fünf Jahre ab. Zu den analysierten
Segmenten zählen Internet (Werbeeinnahmen und Zugangsentgelte),
Fernsehen (Werbung, Gebühren und andere Entgelte, beispielsweise für
Pay-TV), Musik (u.a. Tonträgerverkauf und Downloads), Film (Kino,
DVD-Verkauf und -Verleih sowie Downloads), Videospiele und Radio.
Hinzu kommen die Verkaufs- und Werbeerlöse der klassischen,
überwiegend nicht-elektronischen Medien (Zeitungen, Fach- und
Publikumszeitschriften sowie Bücher) und Außenwerbung.

Medienkonsum jederzeit und überall

Während die Unterhaltungs- und Medienbranche in den
Schwellenländern in erster Linie vom starken Wirtschaftswachstum und
damit der wachsenden Kaufkraft profitiert, ist in den reifen
Medienmärkten die fortschreitende Digitalisierung der wichtigste
Wachstumstreiber.

Im vergangenen Jahr beliefen sich die digitalen Medienumsätze, die
sich unter anderem aus Entgelten für den Internet-Zugang, Musik- und
Filmdownloads sowie, Online-Werbeeinnahmen, aber auch Ausgaben für
Video-on-Demand und E-Books zusammensetzen, auf rund 24 Prozent der
weltweiten Branchenerlöse. Bereits 2014 dürften auf digitale Medien
gut 33 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen. Die Wirtschaftskrise hat
die Digitalisierung in allen Märkten weiter beschleunigt. So sind die
weltweiten Ausgaben für digitale Medien trotz Rezession im Jahr 2009
um 10,2 Prozent gestiegen, während die für traditionelle Medien
weltweit um 6,4 Prozent gefallen sind.

Der Siegeszug des mobilen Internet dürfte den Trend zur
Digitalisierung weiter beschleunigen. Gingen vor fünf Jahren
schätzungsweise erst 100 Millionen Menschen auch unterwegs ins
Internet, surften 2009 immerhin schon 500 Millionen mit Laptop,
iPhone und Co. Für 2014 erwarten die PwC-Experten weltweit 1,4
Milliarden Nutzer mit mobilem Internet-Zugang.

"In naher Zukunft wird der Medienkonsum jederzeit und überall
möglich und für viele selbstverständlich sein. Schon jetzt gibt es
Angebote, die gegen eine monatliche Abogebühr das Streaming von
Musiktiteln auf das Smartphone erlauben. Der Aufbau von
Mobilfunknetzen der '4. Generation', der in Deutschland jüngst mit
der Versteigerung der Frequenzen für mobiles Breitbandinternet
begonnen hat, rückt auch die Echtzeit-Übertragung von TV-Sendungen,
Videos und aufwändigen Online-Spielen in Reichweite", erläutert
Ballhaus.

Online-Werbemarkt wächst zweistellig

Die Digitalisierung der Medien- und Unterhaltungsbranche schlägt
sich auch in der Verteilung der Werbeeinnahmen nieder. Während die
Werbeerlöse 2009 insgesamt um annähernd zwölf Prozent auf knapp 405,6
Milliarden US-Dollar sanken, legte die Online-Werbung um 4,3 Prozent
auf knapp 60,6 Milliarden US-Dollar zu. Bis 2014 erwarten die
PwC-Experten ein durchschnittliches Wachstum der Werbeeinnahmen im
Internet um 11,4 Prozent pro Jahr, während der Gesamtmarkt nur um
geschätzt 4,2 Prozent pro Jahr zulegen dürfte. Mit Erlösen von 103,8
Milliarden US-Dollar wäre das Internet damit das weltweit
zweitwichtigste Werbemedium hinter dem Fernsehen (195,7 Milliarden
US-Dollar). Der Anteil an den Werbeeinnahmen läge bei 20 Prozent
(2009: 15 Prozent, 2005: 6 Prozent).

Allerdings ist die Entwicklung der Werbemärkte von landestypischen
Besonderheiten geprägt. In den USA beispielsweise steigen die Erlöse
mit Online-Werbung bis 2014 zwar auf voraussichtlich 33,4 Milliarden
US-Dollar (plus 7,7 Prozent pro Jahr), das Fernsehen allerdings
bleibt mit Erlösen von rund 80,3 Milliarden US-Dollar (plus 5,3
Prozent pro Jahr) mit Abstand wichtigstes Werbemedium. Demgegenüber
löst in Deutschland das Internet mit Werbeerlösen von gut 7,5
Milliarden US-Dollar das Fernsehen (5,9 Milliarden US-Dollar) bis
2014 ab, bleibt aber weiterhin hinter dem Zeitungsmarkt als
wichtigstes Werbemedium in Deutschland zurück

Zusätzliche Informationen zum "Global Entertainment and Media
Outlook: 2010-2014" finden Sie unter: www.pwc.de

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 5435
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in
Deutschland mit 9.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund
1,37 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 29 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Deals und Consulting (Advisory).


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