Westfalenpost: Die freie, gute Wahl
Geschrieben am 28-06-2010 |
Hagen (ots) - Zwei Kandidaten, viele Pluspunkte, viel Taktik Von
Bodo Zapp 1244 Wahlfrauen und Wahlmänner bestimmen am Mittwoch, wer
der nächste Bundespräsident ist. "Die Mitglieder der
Bundesversammlung sind an Aufträge und Weisungen nicht gebunden",
heißt es im Gesetz. Die Annahme, sie seien deshalb völlig frei in
ihren Entscheidungen, ist ehrenwert, aber naiv.Präsidentenwahlen sind
und waren immer beeinflusst von Parteien und der politischen
Interessenlage. Wer jetzt so tut, als müsse Angela Merkel, die
"Patin" von Kandidat Christian Wulff, wegen der besonderen Qualitäten
des Gegenkandidaten Joachim Gauck die schwarz-gelben Delegierten
ausdrücklich von der Parteientreue befreien, ist von der geschickt
inszenierten populistischen Welle voll erfasst. Das gilt auch für die
Ex-Präsidenten Weizsäcker und Herzog.Lassen wir einmal das ganze
Wer-ist-der-Bessere-Hickhack beiseite: Deutschland kann sicher sein,
wieder einen guten Präsidenten zu bekommen. Die Chancen der Linken
Luc Jochimsen sind reiner Zählkandidatin-Natur. Nimmt man die
Medien-Veröffentlichungen über den brillanten Einheitsredner Joachim
Gauck, zum Maßstab, wäre der 70-jährige Ex-Pastor die einzig wahre
Wahl. Ein Mann, der im Volke Sehnsüchte nach dem Guten weckt, Typ
Anti-Politiker.Gerecht gegenüber dem Profi-Politiker Wulff ist das
nicht, dem im politischen Alltagsgeschäft Ecken abgeschliffen wurden,
die allerdings wohl nie sonderlich ausgeprägt waren. Doch hat er
Niedersachsen "beharrlich und unaufgeregt modernisiert", wie Ursula
von der Leyen, die kurzzeitige Fast-Kandidatin, für ihn spricht.
Beunruhigen müssten wir uns nicht, mit einem wie ihm Schloss
Bellevue. Arbeiten kann er. Und wann, bitte sehr, strahlte von diesem
hohen Repräsentations-Amt zuletzt Glanz aus? Bei aller Würdigung
persönlicher Pluspunkte: Es gibt auch quer durchs Land Überlegungen,
ob es richtig wäre, dass ein evangelischer Ex-Pastor aus Mecklenburg
Präsident ist und eine evangelische Pfarrerstochter aus Mecklenburg
Kanzlerin. Auch mit dem Gedanken, dass mit Wulff eine
Patchwork-Familie ins Schloss einzöge und mit Gauck seine 20 Jahre
jüngere Lebensgefährtin, tun sich manche schwer. Zumal Gauck seit
1990 von seiner Ehefrau getrennt lebt, aber nicht geschieden ist.
Originaltext: Westfalenpost
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