WAZ: Das absehbare Ende der Wehrpflicht - Ausgedient. Kommentar von Walter Bau
Geschrieben am 13-08-2010 |
Essen (ots) - Wenn nicht alle Anzeichen trügen, steht das
faktische Ende der Wehrpflicht in Deutschland kurz bevor. Und dieser
Einschnitt ist ohne Alternative.
Unter sicherheitspolitischen Gesichtspunkten ist der
Pflicht-Dienst an der Waffe ein Anachronismus - längst ist für viele
Bereiche des Soldatenberufs eine Top-Ausbildung nötig, die im Rahmen
einer Wehrpflichtzeit nicht zu leisten ist.
Die Wehrpflicht ist in hohem Maße ungerecht - lediglich 15 Prozent
der jungen Männer werden heute noch "gezogen", während alle anderen
sich ihrer beruflichen Karriere widmen können.
Die gerade erst beschlossene Verkürzung des Pflicht-Wehrdienstes
von neun auf nur noch sechs Monate hat die Zeit beim "Bund" vollends
zu einem besseren Praktikum degradiert - die Ausbildung bindet
Ressourcen, die an anderer Stelle besser genutzt werden könnten.
Dass der Zivildienst inzwischen in vielen Bereichen einen
wichtigen Faktor darstellt, ist richtig - doch dies kann kein
Argument für die Wehrpflicht sein.
Aber: Um künftig Freiwillige und Berufssoldaten für die Bundeswehr
zu begeistern, muss der Job bei der Armee attraktiver werden. Und da
gibt es noch eine Menge zu tun.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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