Südwest Presse: Kommentar zur Bildung
Geschrieben am 12-09-2006 |
Ulm (ots) - Zugegeben, man mag sie schon gar nicht mehr hören, die unerfreulichen Meldungen über das deutsche Bildungswesen. Das vor allem, weil doch die Politik seit dem Pisa-Schock beteuert, die Versäumnisse erkannt zu haben und seither rastlos tätig zu sein. Doch da man sich auch in anderen Staaten den Kopf darüber zerbricht, wie junge Menschen am besten fit für die Zukunft gemacht werden, schlagen sich die deutschen Bemühungen im Ländervergleich nicht nieder. Dieses Mal gibt es vor allem schlechte Noten, weil hierzulande zu wenig Akademiker ausgebildet werden. Das alles lässt nur einen Schluss zu: Es darf nicht mehr gekleckert, es muss endlich geklotzt werden, angefangen von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Hochschulausbildung. Dabei gilt es, eine einmalige Chance zu nutzen, die der demographische Wandel bietet: Es ist die Chance, die weniger werdenden Kinder besser zu fördern, ihr ganzes Potenzial sichtbar zu machen, sie zu einem höheren Schulabschluss und viele von ihnen zu einer universitären Ausbildung zu führen. Das alles in der Hoffnung, dass aus ihnen jene kreativen und kritischen Leistungsträger werden, die die älter werdende Gesellschaft so dringend braucht. Für heute heißt das vor allem: Haltet die Finanzminister davon ab, ihre Haushaltslöcher auf Kosten der Bildung zu stopfen. Denn auch für Versäumnisse zahlt man Zins und Zinseszins.
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