 LVZ: Fischbach zu Papst-Kritik: "Viel Lärm um nichts"
Geschrieben am 15-09-2006 |
Leipzig (ots) - Leipzig. Ingrid Fischbach, kirchenpolitische
Sprecherin der Union, weist die Kritik der Muslime an Benedikt XVI.
scharf zurück: "Da ist viel Lärm um nichts. Dem Papst vorzuwerfen, er
habe religiöse Gefühle verletzt, finde ich abwegig." Beim
Karikaturenstreit habe er eine klare Haltung und Verständnis für die
verletzten Gefühle der Muslime gezeigt. "Er ist unverdächtig, anderen
Religionen den Respekt zu versagen", sagte Fischbach der "Leipziger
Volkszeitung" (
Teil der Aufregung in der islamischen Welt sei der unzulässige
Versuch, die umstrittenenen Zitate aus dem Kontext zu reißen. "Die
Kernbotschaft, dass Religion nicht zur Gewaltanwendung missbraucht
werden darf, ist absolut unbestritten. Das gilt für alle Religionen,
die gleichermaßen in der Verantwortung stehen, sich mir ihrer eigenen
Gewaltgeschichte auseinanderzusetzen."
Fischbach sagte weiter: "Erstaunlich finde ich, dass die Begegnung
von Papst Benedikt XVI. mit Muslimen in Deutschland, die im Rahmen
des Weltjugendtags erst im vergangenen Jahr stattgefunden hat,
offensichtlich schnell in Vergessenheit geraten ist. Auch hier hat er
klare Zeichen der Dialogbereitschaft gesetzt."
Dagegen sagte Jens Eberhard Jahn, kirchenpolitischer Sprecher der
sächsischen Linkspartei: "Das Klischee vom gewaltbereiten Islam und
dem vernunftorientierten Christentum ist falsch. Vielleicht wäre
Benedikt besser beraten gewesen, auf den Text zu verzichten oder er
hätte ihn besser kommentieren müssen." Allerdings räumt auch Jahn
ein, er verstehe die Aufregung nicht. "Wenn man den
Gesamtzusammenhang der Vorlesung sieht, steckt darin keine Abwertung
des Islam. Im Gegenteil: Die Rede enthält deutliche Signale für einen
interreligiösen Dialog."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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