Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Rücktritt des CDU-Generalsekretärs Sven Petke: Notbremse
Geschrieben am 15-09-2006 |
Cottbus (ots) - Brandenburgs CDU zieht die Notbremse: Generalsekretär Sven Petke muss wegen der E-Mail-Affäre seinen Hut nehmen. Das war angesichts der für eine Volkspartei hanebüchenen Datenschutz-Verstöße in der CDU-Zentrale, die im Kern ja Vertrauensbrüche sind, auch unausweichlich, um den Schaden für die Partei wenigstens zu begrenzen. Dass der Schnitt jetzt so klar gemacht wurde, nachdem insbesondere Landeschef Jörg Schönbohm die Affäre zwei Wochen lang herunterspielte, ist ein Verdienst von Vizeparteichef und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns. Er ist der Mann, der nach dem Willen Schönbohms im nächsten Jahr die Brandenburger Union führen soll. Es gibt nicht wenige Christdemokraten, die dem eher blassen Junghanns diese Konsequenz nicht zugetraut hätten. Aber er hat als Aufklärer nicht gedeckelt, Verstöße nicht schöngeredet: Vor allem aber hat Junghanns im Interesse eines sauberen Neuanfangs keine Rücksicht auf den Einfluss Petkes und seine Verdienste genommen. Das ist nicht frei von Risiken. Der Sturz des Generalsekretärs kann zu einigen Nachbeben führen, vielleicht auch den angekündigten Abgang von Jörg Schönbohm beschleunigen. Sein Kronprinz, der 2007 die in Lager zerrissene und von Misstrauen geprägte Partei übernehmen soll, hat seine erste Feuertaufe bestanden.
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