Ehemalige sowjetische Kriegsgefangene bei Entschädigungsregelungen berücksichtigen / Berliner Verein KONTAKTE-KONTAKTY richtet Petition an Deutschen Bundestag
Geschrieben am 21-09-2006 |
Berlin (ots) - "Die Bundesregierung hat die moralische Pflicht, die heute noch lebenden sowjetischen Kriegsgefangenen genauso als Opfer des NS-Unrechtsregimes zu behandeln wie die zivilen Zwangsarbeiter." Das erklärt der Berliner Verein KONTAKTE-KONTAKTY, der sich seit drei Jahren für die "vergessenen NS-Opfer" engagiert. Aus diesem Grund hat sich KONTAKTE-KONTAKTY heute an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags gewandt. Es wird um eine Zusatzklausel zum § 11, Abs. 3 des Gesetzes gebeten, in dem die Zwangsarbeiterentschädigung der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft geregelt wird. Darin heißt es: "Kriegsgefangenschaft begründet keine Leistungsberechtigung." Der Zusatz lautet: "Sowjetische Kriegsgefangene, die unter KZ-ähnlichen Bedingungen inhaftiert waren, sind leistungsberechtigt." Nur die in ein KZ überführten Kriegsgefangenen sind nach geltendem Recht leistungsberechtigt. Wer in einem Kriegsgefangenenlager inhaftiert war, dem attestiert letztendlich das Bundesverfassungsgericht nur ein "allgemeines Kriegsschicksal". Dagegen weist der Berliner Verein darauf hin, dass "Vernichtung durch Arbeit das ungeschriebene Gesetz der ideologisch motivierten Sonderbehandlung sowjetischer Kriegsgefangener durch das NS-Regime gewesen" sei. Die im Wehrmachtsjargon 'Russenlager' genannten Lager für sowjetische Kriegsgefangene werden von Überlebenden als Vernichtungsstätten angesehen, die sich nicht von Haftbedingungen in einem KZ unterscheiden. Gleichwohl seien die Anträge von 20.000 ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen auf humanitäre Leistungen der Bundesregierung abgelehnt worden.
Mit der Übergabe der Petition am 21. September will KONTAKTE-KONTAKTY zugleich an den erstmaligen Einsatz des Giftgases Zyklon B in Auschwitz erinnern: Vor 65 Jahren wurde in Auschwitz mit der massenhaften Vernichtung menschlichen Lebens durch die Ermordung von 600 sowjetischen Kriegsgefangenen und 250 polnischen Gefangenen begonnen. Es folgte der millionenfache Mord an den Juden Europas.
Bei einer gemeinsamen Veranstaltung "Vernichtung und Zwangarbeit" des Internationalen Auschwitz Komitees und des Vereins KONTAKTE-KONTAKTY am 22. September im Berliner Rathaus Schöneberg stehen die Schicksale sowjetischer Kriegsgefangener im Mittelpunkt. Zu Wort kommt neben dem Ehrenvorsitzenden des Internationalen Auschwitz Komitees, Kurt Goldstein, und dem Historiker Dr. Peter Jahn, auch der ehemalige russische Kriegsgefangene Michail Monak.
Originaltext: KONTAKTE-KONTAKTY Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=63553 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_63553.rss2
Pressekontakt: KONTAKTE-KONTAKTY Eberhard Radczuweit Telefon 030/78705288 E-Mail: info@kontakte-kontakty.de www.kontakte-kontakty.de.
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