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Südwest Presse: Kommentar zu Kinderrechten

Geschrieben am 15-10-2006

Ulm (ots) - Man darf gespannt sein, wie lange der Aktionismus
anhält, den Politiker nach dem grauenhaften Tod des
zweieinhalbjährigen Kevin wieder einmal inszenieren. Meist dauert es
keine vier Wochen, bis alle Welt zur Tagesordnung übergeht, ohne dass
etwas zum Schutz der Kinder verbessert worden wäre, die von ihren
überforderten Eltern malträtiert, missbraucht und im schlimmsten Fall
zu Tode gequält werden.
Manches, was derzeit in die Debatte geworfen wird, hat dabei ohnehin
nur symbolischen Wert. So auch die nicht neue Forderung der
Bundesbildungsministerin von der Leyen, Kinderrechte im Grundgesetz
zu verankern. Das klingt immer gut - und wer sollte schon etwas
dagegen haben?
Ändern freilich wird das an der Wirklichkeit nichts. Denn dazu sind
nicht Worte, sondern Taten nötig. Oft bleiben sie deshalb aus, weil
Unannehmlichkeiten oder handfeste Konflikte befürchtet werden. Da
sind die Nachbarn, die wegschauen, das Jugendamt, das die
Verantwortung hin- und herschiebt und die Politik, die auf Kosten der
Schwächsten spart.
Wenn sich an der Situation etwas ändern soll, darf Jugendhilfe nicht
weiter nach Kassenlage betrieben werden. Aber auch die Kontrolle muss
verstärkt werden: Dazu gehört, dass die medizinischen
Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter, wie in Skandinavien,
verpflichtend werden. Und dass professionelle Betreuer regelmäßig
nach Kindern aus problematischen Familien schauen - mindestens einmal
pro Woche.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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