Neues Deutschland: zum Urteil aus Karlsruhe über Berlins Schuldenlage
Geschrieben am 19-10-2006 |
Berlin (ots) - Die rot-rote Berliner Senatspolitik hat nun das Fallbeil im Nacken. Das vernichtende Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat die Sparanstrengungen der letzten Jahre ignoriert und faktisch den Ausverkauf der Hauptstadt eingeklagt: Städtische Wohnungen, Verkehrsbetriebe, Universitäten, Opern, Theater, Tierparks und und und stehen auf dem Privatisierungsprüfstand oder vor der Schließung. Dieses Urteil droht Berlin noch ärmer zu machen. Unter diesen Bedingungen geraten die derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen von SPD und Linkspartei ins Wanken. Denn den massiven Privatisierungsforderungen des Gerichts muss wenigstens die Linke widerstehen, will sie wie vor der Wahl versprochen die Daseinsvorsorge sichern. Und Bildung und Kultur erhoben beide Parteien zu Prioritäten. Beugt sich die SPD dem Karlsruher Spruch, wird sie den steinigen Weg mit CDU, Grünen oder FDP gehen müssen. Der Begründung des Urteils muss in vielem widersprochen werden. Wegen ihrer Eigenständigkeit müssten die Länder für die Folgen ihrer autonomen Entscheidungen selbst einstehen? Was hatten denn Ost- ebenso wie Westberlin bis 1989 autonom zu entscheiden? Wer hatte denn danach quasi über Nacht Berlin jede Hilfe gestrichen und damit in die Schuldenfalle getrieben? Das BVG hat in der Flucht in die Realitätsferne sein Heil gesucht, es ist eine Flucht vor der ungelösten Frage, wie die Finanzen von Bund und Ländern neu zu ordnen wären.
Originaltext: Neues Deutschland Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59019.rss2
Rückfragen bitte an: Neues Deutschland Redaktion / CvD Telefon: 030/29 78 17 21
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
35461
weitere Artikel:
- Stuttgarter Zeitung: Eklat bei Verhandlungen zum Hochschulpakt - Peter Frankenberg und Jürgen Zöllner treten als Länderkoordinatoren zurück Stuttgart (ots) - BERLIN. Bei den Verhandlungen zum Hochschulpakt zwischen Bund und Ländern ist es gestern zu einem Eklat gekommen. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung traten wegen der mangelnden Einigungsfähigkeit sowohl der Stuttgarter Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) als auch sein Mainzer Kollege Jürgen Zöllner (SPD) von ihrer Funktion als Koordinatoren der jeweiligen Länderseite zurück. Für die SPD soll die rheinland-pfälzische Kultusministerin Doris Ahnen die Länderkoordination übernehmen; an Frankenbergs Stelle mehr...
- Stuttgarter Zeitung: SPD will Einsatz der Bundeswehreliteeinheit KSK in Afghanistan nächste Woche nicht verlängern Stuttgart (ots) - BERLIN. Die SPD will den Antiterroreinsatz vom Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr in Afghanistan beenden. "Ich denke, dass wir den KSK-Einsatz in Afghanistan auslaufen lassen", sagte der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels der "Stuttgarter Zeitung". Fünf Jahre nach Beginn des Antiterroreinsatzes "müssen wir überprüfen, welche Beiträge noch notwendig sind, und was verändert werden kann". Konkret fordert Bartels eine "Überprüfung, ob die KSK-Komponente noch gebraucht wird". Die Verlängerung des Mandats für die mehr...
- "Berlin-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes entspricht ordnungspolitischen Forderungen des Wirtschaftsrates" Berlin (ots) - Im Berlin-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes sieht der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Hans Jochen Henke, einen großen ordnungspolitischen Gewinn: "Das höchste deutsche Gericht hat in erfreulicher Deutlichkeit klar gemacht, dass sich die öffentlichen Hände so zu verhalten haben, wie es für jeden Bürger selbstverständlich ist. Die Ausgaben müssen sich an den Einnahmen orientieren und wer über seine Verhältnisse lebt, der muss selbst dafür aufkommen." Das Gericht habe, so Henke weiter, damit das ordnungspolitisch mehr...
- Westfalenpost: Ein gutes Urteil Hagen (ots) - Karlsruhe senkt Gelddaumen über Berlin Von Bodo Zapp Karlsruhe hat Klartext gesprochen. Die Hauptstadt muss mehr sparen, basta! Das Verfassungsgericht verweigert Berlin einen Befreiungsschlag in Sachen Schulden zu Lasten des ebenfalls hoch verschuldeten Bundes. Und das ist gut so, kann man in Anlehnung an ein Wort des Regierenden Bürgermeisters Wowereit nur sagen. Eine Fortsetzung des alten Brauchs, andere für eigenes Großfuß-Leben zahlen zu lassen, wäre unverantwortbar gegenüber Geberländern wie NRW, die angesichts des mehr...
- WAZ: Man spricht reines Deutsch: Currywuurst - Kommentar von Gudrun Norbisrath Essen (ots) - Da staunt der Fachmann, und das Vorurteil wundert sich. Ausgerechnet im Ruhrgebiet wird mit weniger deutlichem Akzent gesprochen als anderswo - hier, wo Kumpel Anton und Herbert Knebel "Jau, ey" sagen, wo man in Ämtern "Hamsema" hört und wo der schöne Vers entstand: "Gehsse inne Stadt, watt macht dich da satt, 'ne Currywuurst." Es ist wohl ein besonders netter Gag des Lebens, der uns das klare Hochdeutsch beschert: Zwischen Duisburg und Dortmund wurde, wird den Kindern eingetrichtert, ihr datt und watt wäre kein Dialekt, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|