(Registrieren)

Westfalenpost: Ein gutes Urteil

Geschrieben am 19-10-2006

Hagen (ots) - Karlsruhe senkt Gelddaumen über Berlin
Von Bodo Zapp
Karlsruhe hat Klartext gesprochen. Die Hauptstadt muss mehr sparen,
basta! Das Verfassungsgericht verweigert Berlin einen
Befreiungsschlag in Sachen Schulden zu Lasten des ebenfalls hoch
verschuldeten Bundes. Und das ist gut so, kann man in Anlehnung an
ein Wort des Regierenden Bürgermeisters Wowereit nur sagen. Eine
Fortsetzung des alten Brauchs, andere für eigenes Großfuß-Leben
zahlen zu lassen, wäre unverantwortbar gegenüber Geberländern wie
NRW, die angesichts des engen finanziellen Korsetts mit Schmerzen auf
die Ausgabenbremse getreten sind.
Die Botschaft von Karlsruhe ist wohltuend: Jeder möge für sich
allein mit dem Geld auskommen. Wenn das nicht möglich ist, muss über
Länder-Zusammenschlüsse nachgedacht werden. So klar war die
Entscheidung nicht erwartet worden. Auch für Bremen und das Saarland
wird das angestrebte größere Aufdrehen des Gemeinschafts-Geldhahns
nun schwerer.
Es geht nicht an, dass Sparen bestraft wird: Wer immer sich über
fröhliches Geldausgeben in Berlin ärgert (Wowereit: "Arm, aber
sexy"), kann sich jetzt auf das Karlsruher Stoppurteil berufen. Die
Zeit der Großgeldüberweisungen nach Berlin-West und Berlin,
Hauptstadt der DDR, ist vorbei. Auch in der Metropole des
Arbeitslosengeldes müssen Einschränkungen zum Gesetz des Alltags
gehören.
Berlins Finanzsenator Sarrazin hat bereits den Rotstift angesetzt,
mehr Sparen wird nötig. Ist der öffentliche Dienst nicht immer noch
überbesetzt? Braucht man drei Opernhäuser? Der Bund zahlt großzügig
für spezielle Hauptstadtlasten, aber ein Notopfer Berlin ist nicht
mehr drin. Recht so.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2

Rückfragen bitte an:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

35472

weitere Artikel:
  • WAZ: Man spricht reines Deutsch: Currywuurst - Kommentar von Gudrun Norbisrath Essen (ots) - Da staunt der Fachmann, und das Vorurteil wundert sich. Ausgerechnet im Ruhrgebiet wird mit weniger deutlichem Akzent gesprochen als anderswo - hier, wo Kumpel Anton und Herbert Knebel "Jau, ey" sagen, wo man in Ämtern "Hamsema" hört und wo der schöne Vers entstand: "Gehsse inne Stadt, watt macht dich da satt, 'ne Currywuurst." Es ist wohl ein besonders netter Gag des Lebens, der uns das klare Hochdeutsch beschert: Zwischen Duisburg und Dortmund wurde, wird den Kindern eingetrichtert, ihr datt und watt wäre kein Dialekt, mehr...

  • WAZ: Reformappell im Herbstgutachten: Sehen die Neuliberalen alt aus? - Kommentar von Ulf Meinke Essen (ots) - Mehr Eigenverantwortung - es ist eine bekannte Forderung, die Deutschlands führende Wirtschaftsforscher in ihrem Herbstgutachten formulieren. Und doch klingt der Ruf nach einem Rückzug des Staates seltsam neu angesichts der großen Armutsdebatte dieser Tage. Über Monate hinweg beherrschte ein neoliberaler Zeitgeist die gesellschaftliche Diskussion. Als modern galt, was weniger Staat und mehr Markt versprach. Mit einem entsprechend freiheitlichen Regierungsprogramm stellte sich Angela Merkel den Wählern. Doch die votierten mehr...

  • LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Berlin-Urteil Leipzig (ots) - Diva Von Roland Herold Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts wird die Berliner Luft dünner. Und das ist auch gut so. Friedbert Pflügers Einwurf, ein Teil der Hauptstadt-Schulden sei Ergebnis der jahrzehntelangen Teilung und des zu raschen Abbaus der Berlinhilfen bringt es ungewollt auf den Punkt: Der andere Teil ist durchaus hausgemacht. Dass Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit in dieser Situation noch ein beitragsfreies Kita-Jahr verspricht, kann man da entweder als rein familienfreundlich oder als pure mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Berlin-Urteil Halle (ots) - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) kann sich als Tagessieger fühlen. Die Begehrlichkeit eines finanzschwachen Landes ist abgewehrt. Doch andere Begehrlichkeiten bleiben - gerade weil die Steuern derzeit sprudeln. Seit Gründung der Bundesrepublik flammt der Kassenkampf zwischen Bund und Ländern immer wieder auf. Angesichts dieses Dauer-Zwists ist es wünschenswert, dass der zweite Teil der Föderalismus-Reform nicht auf die lange Bank geschoben wird. Ziel sollte sein, die jetzige Mischfinanzierung zu überwinden, bei mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Berlin scheitert mit Klage nach Bundesgeld Jeder stirbt für sich Cottbus (ots) - Das Urteil gegen die Begehrlichkeiten Berlins sendet jenseits der Häme und Schadenfreude über die Blamage für die Partykönige eine erschreckende Botschaft in den Osten Deutschlands. Gezahlt hätte die Sanierung des Hauptstadtetats im Wesentlichen die reiche Bande im Süden der Republik - also jener Gegend, in der auch Karlsruhe liegt. Jetzt wird erstmal abgewartet, wie der Test auf die Schmerzschwellen in Neukölln, Kreuzberg, Marzahn und Friedrichshain ausfällt. Das ist ja auch weit genug weg von Isar, Donau, Rhein und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht