Neues Deutschland: zu Bundeswehreklat in Afghanistan
Geschrieben am 25-10-2006 |
Berlin (ots) - Der eine kann sich nicht vorstellen, dass Soldaten Gefangene foltern, der andere nicht, dass sie mit Totenschädeln posieren, der dritte wohl nicht einmal, dass sie Waffen benutzen. Die Politik, die versucht, den Soldatenberuf als eine Arbeit von vielen zu verzivilisieren, ist auf breiter Front empört. Der Soldat als Dienstleister. Doch die Behauptung, dass deutsche ISAF-Soldaten im Norden im Vergleich zu ihren Kollegen im Süden eine eher ruhige Kugel schieben, ist nur schlüssig, wenn man ein Pulverfass als Sitzmöbel schätzt und zur KSK keine Fragen hat. Der Totenkopf am Kragenspiegel ist schon so lange Geschichte, dass dem deutschen Soldaten unisono eine besondere ethische Eignung für den Umgang mit Gebeinen abverlangt werden kann. Doch von der Sittenverrohung im Dunstkreis von Angst, Hass und Gewalt macht sich offenbar selbst die Politik keinen Begriff. Auch wenn deutsche Soldaten nicht gerade die Weisung erhalten, Verachtung dem Tod gegenüber zu empfinden, berufsdienlich ist es allemal. Wie jener Korpsgeist, der jetzt gegeißelt wird. Keinen Moment war die veröffentlichte Meinung derart empört, als 1999 Menschen in Jugoslawien zerfetzt wurden, nachdem deutsche Soldaten ihre Befehle empfangen hatten. Auch eine Form von Kadavergehorsam. Die Folgen der Mohamed-Karikaturen wecken nun Befürchtungen. Die Ursachen nicht. Eine von ihnen wurde gestern im Kabinett bestätigt: Verlängerung des Einsatzbefehls für Afghanistan.
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