Uhl/Göbel: Gesetzesänderungen zur Bekämpfung des Rechtsextremismus untauglich
Geschrieben am 13-11-2006 |
Berlin (ots) - Anlässlich der im Zusammenhang mit dem NPD-Parteitag angestellten Überlegungen zu einem neuen NPD-Verbotsverfahren, erklären der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB und der Obmann im Innenausschuss des Deutschen Bundestages, Ralf Göbel MdB:
Im Jahr 2000 stellten Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat jeweils eigenständige Anträge zum Verbot der NPD. 2003 wurde das Verbotsverfahren vom Bundesverfassungsgericht vor allem wegen der Einbindung von V-Leuten eingestellt.
Um ein neuerliches Verbotsverfahren sicherzustellen, sollen nach den Vorstellungen des Berliner Innensenators Körting sämtliche V-Leute aus der NPD abgezogen werden.
Darüber hinaus wird vorgeschlagen, die im Bundesverfassungsgerichtsgesetz vorgesehenen Quoren zu ändern, so dass eine einfache Mehrheit im Senat für einen erfolgreichen Verbotsantrag ausreichen würde.
Beides ist abzulehnen.
Grundsätzlich kann ein neues Verbotsverfahren gegen die NPD das Problem des Rechtsextremismus nicht lösen. Unabhängig vom juristischen Ausgang würde ein derartiger Verbotsantrag die NPD weiter stärken und zu Mitleid und Märtyrereffekten führen. Bei einem Verbot erhielten andere rechtsextreme Parteien weiteren Zulauf. Durch einen Abzug der V-Leute könnten keine Erkenntnisse über die rechtsextreme Szene geliefert werden.
Aus guten Gründen fordert das Gesetz, dass 2/3 der Verfassungsrichter dem Parteiverbot zustimmen müssen. Wer diese Hürde beseitigen will, manipuliert am freien demokratischen Parteiensystem.
Der Kampf gegen Extremismus von Rechts wie von Links muss in der Ursachenbekämpfung und in der politischen Auseinandersetzung mit den verfassungsfeindlichen Parteien gewonnen werden.
Dabei kann das Verbot einer Partei als Einschränkung der demokratischen Rechte der Bürger und Bürgerinnen nur ultima ratio sein.
Die Deutsche Demokratie erweist sich nicht durch ein staatliches Parteiverbot als stabil. Es ist die überwältigende Mehrheit der Wähler, die das extreme Gedankengut der NPD mit Verachtung strafen muss. Auf Bundesebene haben die Wähler den Einzug von Rechtsextremisten immer verhindert. Mehr Gelassenheit und Vertrauen in die demokratische Stabilität der Deutschen ist deshalb angezeigt.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
39443
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: NPD-Verbotsdebatte Staatsrechtler Battis: Gesetzesänderung ist Ausdruck von Hilflosigkeit Halle (ots) - Der Staatsrechtler Ulrich Battis hält eine Änderung des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes zur Erleichterung eines NPD-Verbots für falsch. "Das hat einen ganz schlechten Geschmack und ist ein Ausdruck von Hilflosigkeit", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Das Verbot von Parteien ist wegen der Missbrauchsgefahr immer ein sehr zweifelhafter Schritt. Deshalb hat man die Hürden hoch gelegt." Im Übrigen sei das letzte NPD-Verbotsverfahren weniger am Gericht gescheitert als an "schlechter mehr...
- PROGRAMMHINWEIS Dienstag, 14. November 2006, 22.15 Uhr PHOENIX Runde Vor uns die Sintflut - Wer rettet das Weltklima? Bonn (ots) - Stürme, Hochwasser, Dürren und Flüchtlingsströme - dies sind die Auswirkungen einer ungebremsten Erwärmung der Erde. Laut einer neuen Studie der UN könnte der Klimawandel für die Weltwirtschaft ähnlich katastrophale Folgen haben wie der Zweite Weltkrieg. Ohne eine konsequente Klimapolitik ist laut Studie damit zu rechnen, dass sich die Erde in den nächsten 100 Jahren um bis zu sechs Grad aufheizen wird. Dies würde zu weltweiten Schäden in Höhe von bis zu 5,5 Billionen Euro führen. In der kenianischen Hauptstadt Nairobi findet mehr...
- Private Entsorger bangen um Existenz EUROFORUM-Konferenz: "Die Novellierung der Verpackungsverordnung" 13. und 14. Dezember 2006, Berlin Düsseldorf (ots) - Berlin/Düsseldorf, November 2006. Bereits im Oktober 2006 ist der Arbeitsentwurf für eine Novelle der Verpackungsverordnung vorgelegt worden. Spätestens Anfang 2007 wird mit einer Kabinettsentscheidung und einer zügigen Zustimmung im Bundestag und Bundesrat gerechnet. Die Novelle könnte die bisher bestehende Verpackungsmüll-Hoheit der Privaten schwächen und Städte und Gemeinden als Wettbewerber in der Entsorgungswirtschaft stärken. Den aktuellen Diskussionsstand zur neuen Verpackungsverordnung greift die EUROFORUM-Konferenz mehr...
- Fromme: Benes-Dekrete sind unvereinbar mit dem Rechtsbestand der Europäischen Unio Berlin (ots) - Anlässlich der Medienberichte über eine neuerliche Anwendung der Benes-Dekrete durch den Innenminister der Tschechischen Republik, Ivan Langer, erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB: Der Teil der Dekrete des Präsidenten Edvard Benes, die sich mit der deutschen Minderheitsbevölkerung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in der damaligen Tschechoslowakei beschäftigten, stellen auch heute noch einen eklatanten Verstoß mehr...
- Versorgungssituation Demenzkranker verbessern, "Pflegebedürftigkeit" neu definieren! Berlin (ots) - Beirat des Bundesgesundheitsministeriums nimmt seine Arbeit auf Um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu erhalten, muss der individuelle Hilfebedarf eines Menschen ermittelt werden. Dabei wird seit Einführung der Pflegeversicherung ein zu eng gefasster, nicht genügend ausdifferenzierter Pflegebedürftigkeitsbegriff zugrunde gelegt, der rein somatisch ausgerichtet ist. Wesentliche Aspekte wie Kommunikationsfähigkeit und soziale Teilhabe werden nicht berücksichtigt. Diesen unzureichenden Pflegebedürftigkeitsbegriff kritisch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|