(Registrieren)

Rheinische Post: Verbots-Irrtum

Geschrieben am 13-11-2006

Düsseldorf (ots) - Von Stefan Reker

Die aktuelle Debatte über ein Verbot der rechtsextremistischen NPD
entspringt einmal mehr dem Missverständnis, dass derjenige der größte
Antifaschist sei, der am lautesten nach einem Parteienverbot ruft.
Dabei verrät es eher eine gewisse Ratlosigkeit, wie zu verhindern
ist, dass sich junge Leute vom Rechtsextremismus anlocken lassen. Die
Präsidentin des Zentralrats der Juden, Knobloch, hat es auf den Punkt
gebracht: Die Gesinnung lässt sich nicht gesetzlich verbieten,
wichtiger sind politische Auseinandersetzung und Bildung. Das
erfordert Alltagsarbeit jedes Demokraten - unspektakulär, aber
flächendeckend. Das bringt freilich keine Schlagzeilen wie
pseudo-markige Verbotsrufe. Wer ein neues Verbotsverfahren vor dem
Verfassungsgericht fordert, sollte das Ende bedenken. Schon 2003
drohte das Verfahren in Karlsruhe zu scheitern - auch ohne den
Skandal, dass V-Leute des Verfassungsschutzes im Verbotsantrag als
NPD-Quellen auftauchten. In der Demokratie entspricht das
Parteienverbot einem politischen Todesurteil. Da reicht es eben nicht
aus, dass alle Demokraten eine Partei ekelhaft finden, um sie zu
verbieten. Sie muss eine ernste Gefahr für die Verfassungsordnung
sein, was die NPD bei weitem nicht ist - zum Glück.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

39516

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Pro-Klima-Steuer Düsseldorf (ots) - Von Klaus Peter Kühn Die Autos pusten deutlich weniger gesundheitsschädliche Stoffe in die Luft als vor zehn, 15 Jahren. Dieser Fortschritt bei Motortechnik und Abgasreinigung ist sicherlich auch der herkömmlichen Kfz-Steuer zu verdanken, die nach Schadstoffgehalt des Abgases gestaffelt ist. Eh das Dickicht aus Euro-X- bis Euro-Y-Normen aber weiter wuchert und kaum noch Luftverpester der untersten Kategorie unterwegs sind, soll jetzt eine neue, einfachere Lösung kommen. Im Grundsatz entscheidet dann nur noch der mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Afghanistan-Einsatz Streit um Entsendung der Bundeswehr in den Süden Halle (ots) - Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), lehnt die Entsendung von Bundeswehr-Soldaten nach Süd-Afghanistan ab. "Es bleibt in Afghanistan bei der Aufteilung, wie sie ist", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Kampfeinsätze sind im Rahmen des Isaf-Mandats nicht vorgesehen und werden auch nicht stattfinden. Über das Mandat gehen wir nicht hinaus." Der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels schloss ein größeres Engagement mehr...

  • LVZ: SPD: Rüttgers ALG-I-Vorschlag sei nicht nur unseriös und unsozial, sondern berge auch die Gefahr einer neuen Spaltung zwischen Ost und West Leipzig (ots) - Die SPD hat an die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert, sich "auch aus Gründen der Ost-West-Solidarität" von dem "unseriösen und unsozialen Vorschlag" von NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) zum Arbeitslosengeld I zu distanzieren. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) erklärte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Joachim Poß, sollte abhängig von der Zahl der Beitragsjahre der Bezug des Arbeitslosengeldes I verlängert werden, "droht eine neue Spaltung zwischen Ost und mehr...

  • LVZ: von Klaeden: Deutschland muss mehr Hilfe für den Irak leisten / Bevölkerung muss mit gefährlicheren Auslands-Einsätzen rechnen Leipzig (ots) - Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Eckart von Klaeden, hält ein stärkeres europäisches Engagement beim Wiederaufbau demokratischer und wirtschaftlicher Strukturen im Irak für notwendig. Mit Blick auf den Irak meinte von Klaeden gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe): "Da müssen wir mehr als bisher tun. Sollte der Irak zerfallen, könnte sich daraus ein Nahost-Krieg entwickeln, der die gesamte Region in Mitleidenschaft ziehen könnte und direkte Auswirkungen auf die Sicherheits- mehr...

  • Sperrfrist: Veranstaltungsbeginn 10:00 Uhr Ohoven: "EU-Erweiterung ist Wachstumsmotor" Berlin (ots) - Gute Chancen für deutsche Klein- und Mittelbetriebe auf dem rumänischen Markt sieht der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven. Schon die EU-Erweiterung vor zwei Jahren habe sich als Wachstumsmotor für deutsche Mittelständler erweisen. Diese Entwicklung werde sich mit dem EU-Beitritt Rumäniens und Bulgariens verstärken. "Insbesondere Rumänien mit seinen traditionell engen Beziehungen zu Deutschland bietet ideale Voraussetzungen für Kooperationen", betonte Ohoven auf dem BVMW-Außenwirtschaftstag mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht