Börsen-Zeitung: Regionalbörse Frankfurt, Kommentar zu den aufgegebenen Euronext-Plänen der Deutschen Börse von Dieter Kuckelkorn
Geschrieben am 14-11-2006 |
Frankfurt (ots) - Der Traum von der paneuropäischen Börsenfusion ist endgültig ausgeträumt. Die Deutsche Börse hat sich dem Vernehmen nach entschieden, ihr Angebot für die Mehrländerbörse Euronext zurückzuziehen. Damit gesteht sie ein, was alle Welt längst weiß: Außerhalb Deutschlands hat sich nie jemand wirklich für die Avancen aus Frankfurt erwärmt. Zwar hat es mancherorts eine Präferenz für eine rein europäische Lösung gegeben. Eine Dominanz der Deutschen Börse, die sich zwangsläufig aus dem hohen Unternehmenswert des ertragsstarken Börsenbetreibers ergibt, ist jedoch nirgendwo erwünscht.
Man mag nun beklagen, dass die New York Stock Exchange mit Hilfe ihres Übernahmeziels Euronext die europäische Börsenszene aufrollt, verhindern lässt es sich nicht mehr. Die Deutsche Börse ist gut beraten, eine neue Strategie zu präsentieren, die sie in dem globalen Konzentrationsprozess der Branche neu ins Spiel bringt oder zumindest neue Fantasie im Aktienkurs weckt. Momentan ist sie - zumindest bei den Kassamärkten - auf den Rang einer Regionalbörse herabgesunken. Ihr Heimatmarkt Deutschland ist wenig mehr als eine von vielen Regionen Europas und der Welt.
Neue Fusionspartner vor allem aus den Wachstumsregionen sind derzeit nicht in Sicht. In Asien neigt die Tokyo Stock Exchange den Amerikanern zu. China wird derzeit von US-Börsen massiv umworben, so dass auch hier der Zug fast schon abgefahren zu sein scheint. In Osteuropa hat die Wiener Börse mit Kooperationen vorgelegt. Und auch bei den übrigen europäischen Marktbetreibern - von der skandinavischen OMX bis zur spanischen und schweizerischen Börse - ist keinerlei Bereitschaft zu erkennen, sich mit Frankfurt zusammenzutun.
Börsenchef Reto Francioni bleibt damit wohl nur die Möglichkeit, auf Wachstum aus eigener Kraft zu setzen. Ansatzpunkte dafür sind die überaus erfolgreiche Terminbörse Eurex, aber auch die neue Derivatebörse "Alex". Ob dies aber reicht, um dem bereits auf einem Rekordniveau befindlichen Aktienkurs zu weiterer Dynamik zu verhelfen, ist fraglich. Sollte Francioni das nicht gelingen, könnte sich die Führungsfrage bei der Deutschen Börse in absehbarer Zeit neu stellen. Chefsessel bei Dax-Werten gleichen heute eher Schleudersitzen, und bei der Deutschen Börse sind die Aktionäre nicht gerade für Geduld und Gleichmut bekannt.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
39786
weitere Artikel:
- Repsol YPF startet Programm zur Verbesserung der seismischen Bildgebung Houston, November 14 (ots/PRNewswire) - - Technologie macht zuverlässige und kostengünstigere Ölexploration im Golf von Mexiko möglich - Modellierung, Codes und Rechenleistung nun zur Erstellung der Reverse Time Migration (RTM) Imaging Routine integriert Repsol YPF (NYSE: REP), ein global integriertes Unternehmen mit Sitz in Spanien, gab heute den Start des "Kaleidoscope Project" bekannt, bei dem ein "Dream Team" von Spitzenkräften aus Geophysikern, Computerwissenschaftlern und Organisationen aus aller Welt zusammenarbeitet. Gemeinsam mehr...
- Bella Corporation bringt Video-Tastaturen heraus Burbank, Kalifornien, November 15 (ots/PRNewswire) - Bella Corporation, ein führender Hersteller innovativer, preisgekrönter Video-Produkte, gab heute die sofortige Verfügbarkeit des DV Keyboard 3.0, des jüngsten Produkts des Unternehmens, bekannt. Bella ist die Marke, der Video-Bearbeiter weltweit vertrauen. Mit der zunehmenden Bearbeitung von Heimvideos und der Beliebtheit von Webvideos, wie z.B. YouTube, ist Bellas DV Keyboard das ideale Werkzeug für den Heimvideo-Amateur. Mit der dritten Generation legt Bella die Latte mit bahnbrechenden, mehr...
- Helix Biopharma Corp. schliesst klinische Phase-2-Studie für Topical Interferon Alpha-2B mit Patienten mit squamösen niedrig-gradigen intraepithelialen Läsionen ab Aurora, Kanada, November 15 (ots/PRNewswire) - - Keine ernsthaften Nebenwirkungen des Arzneimittels beobachtet - Bericht mit Ergebnissen der Studie soll im ersten Quartal 2007 erscheinen Helix BioPharma Corp. (TSX: HBP; FSE: HBP) meldete heute den Abschluss der Rekrutierung und Behandlung seiner klinischen Phase-2-Studie für Topical Interferon Alpha-2b mit Frauen mit sqamösen niedrig-gradigen intraepithelialien Läsionen ("LSIL"), die für eine HPV Infektion (Human Papilloma Virus) positiv getestet wurden. Die Studie wurde entworfen, mehr...
- Marktforschung erzielte 23% ihres Umsatzes im Jahr 2004 im Ausland Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erwirtschafteten die Markt- und Meinungsforschungsunternehmen im Jahr 2004 rund 23% (370 Millionen Euro) ihres Umsatzes durch Auftraggeber mit Sitz im Ausland. Hiervon wurden knapp 70% mit Kunden innerhalb der EU erzielt. Dieser Auslandsanteil liegt deutlich über dem Durchschnitt (rund 10%) der untersuchten Dienstleistungsbereiche. Diese Ergebnisse stammen aus der mit Unterstützung der EU durchgeführten Studie des Statistischen Bundesamtes "Dienstleistungsumsätze nach Arten". Bei mehr...
- Krankenhauskosten steigen 2005 um 0,9% Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes betrugen die Kosten der Krankenhäuser für die stationäre Krankenhausbehandlung in Deutschland im Jahr 2005 rund 56,8 Milliarden Euro. Diese Angabe beruht auf vorläufigen Ergebnissen der Krankenhausstatistik. Die Kosten liegen damit um 0,5 Milliarden Euro oder 0,9% über denen im Jahr 2004 (2004 zu 2003: ebenfalls + 0,9%). Die durchschnittlichen Behandlungskosten je Fall lagen im Jahr 2005 bei 3 371 Euro. Das sind 0,6% mehr als 2004 bei einer gleichbleibenden Zahl von 16,8 Millionen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|