Stern.de: Deutscher Olaf-Chef galt nur als zweite Wahl
Geschrieben am 24-03-2006 |
Hamburg (ots) - Der deutsche Ex-Staatsanwalt Franz-Hermann Brüner wäre im Juni 2005 beinahe bereits bei der Vorauswahl für die Führung des EU-Betrugsbekämpfungsamtes Olaf ausgeschieden. Das geht nach einem Bericht von stern.de, dem Online-Magazin des stern, aus einem streng vertraulichen Dokument der EU-Kommission vom 27. Juni 2005 hervor. Damals fand ein dreiköpfiges Aus-wahlgremium unter den elf verbliebenen Kandidaten für den Posten des Olaf-Generaldirektors "einstimmig" nur sieben als uneingeschränkt empfehlenswert. Brüner war nicht unter diesen sie-ben. Er kam nur in eine zweite Kategorie von Bewerbern, die laut Schlussbericht ebenfalls "in Erwägung gezogen werden könnten". Die drei Prüfer, darunter der ehemalige Präsident des EU-Rechnungshofs Jan Karlsson, waren bei dem Deutschen laut Bericht "nicht vollständig überzeugt von seiner Beschreibung der Situa-tion und seiner Vision für die Zukunft". Brüner bekam von ihnen 75 Punkte, sieben weniger als die Bestplatzierten. Trotzdem setzte die Kommission Brüner kurz darauf auf eine sogenannte "short list" mit nur noch fünf Kandidaten. Deutlich besser als Brüner schnitt damals auch der aus Schweden stammende Ex-Interpol-Präsident Björn Eriksson ab, der später auch bei Anhörungen im Europaparlament und dem EU-Ministerrat mehr Stimmen als Brüner erhalten hatte.
Originaltext: Gruner+Jahr, stern Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6329.rss2
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