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Südwest Presse: Kommentar zu Bayer

Geschrieben am 24-03-2006

Ulm (ots) - Das Übernahmefieber hat den Pharmakonzern Bayer
befallen. Für 16,3 Milliarden Euro sticht er den Konkurrenten Merck
aus und wird den Berliner Konzern Schering schlucken. Aus Sicht der
versprengten deutschen Pharmabranche ist diese Konsolidierung
überfällig. In anderen Ländern ist diese weit fortgeschritten. Denn
die Entwicklung von Medikamenten verschlingt viel Geld, Zeit und ist
mit hohem Risiko behaftet. Daher ist eine gewisse Größe nötig. Die
erreichen nun Bayer und Schering, wenngleich beide als
Nischenanbieter gelten.
Dass das hochprofitable Berliner Pharma-Unternehmen Schering die
Übernahme durch Merck brüsk ablehnte, nun aber Bayer mit offenen
Armen begrüßt, dürfte zum einen an der nassforschen Art der
Merck-Verantwortlichen gelegen haben. In einer Branche, die auf
vielfältige Weise kooperiert, ist ein solches Vorgehen der falsche
Weg. Zum anderen bietet der zu Hilfe geeilte Bayer-Konzern mehr Geld
und weitreichende Zugeständnisse. So bleibt beispielsweise das
Pharmageschäft in Berlin angesiedelt.
Für die Arbeitnehmer ist die Übernahme freilich eine bittere Pille,
weil die angestrebten Einspareffekte zu Stellenabbau führen werden.
Zudem steht zu befürchten, dass Bayer sich von manchem
Schering-Geschäftsgebiet, das nicht zum Pharmasektor gehört, trennen
wird. Denn der Preis für Schering ist zu hoch und weitgehend auf Pump
finanziert.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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