Lübecker Nachrichten: Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter in den "Lübecker Nachrichten" (Sonntagsausgabe): Stoiber bleibt die Nummer eins
Geschrieben am 06-01-2007 |
Lübeck (ots) - Trotz der aktuellen Personaldebatte in der CSU ist Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber in seiner Partei weiter die Nummer eins. Das sagte Heinrich Oberreuter, Direktor der Akademie für Politische Bildung Tutzing, den "Lübecker Nachrichten" (Sonntagsausgabe) im Vorblick auf die CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth. "Parteipräsidium und Landesgruppe werden in Kreuth deutlich machen, dass es seriösere Probleme gibt, etwa die Gesundheitsreform, als die von einer Minderheit losgetretene Personaldebatte. Darauf aufbauend wird eine Woche später die Landtagsfraktion Stoiber mit großer Deutlichkeit das Vertrauen aussprechen", so Oberreuter. Allerdings habe die derzeit in der CSU geführte Diskussion gezeigt, "wie groß die emotionale Enttäuschung und Verunsicherung ist, die sich um Edmund Stoibers Wechsel von München nach Berlin und zurück rankt." Es sei dem CSU-Chef nicht gelungen, das seither verlorene Charisma zurückzugewinnen, so Oberreuter. Viele Parteimitglieder und Bürger hätten seit der Berliner Affäre tiefe Zweifel an Stoiber. Die Forderung von Gabriele Pauli, die Parteimitglieder sollten den künftigen CSU-Spitzenkandidaten bestimmen, nannte er ein "vergiftetes Angebot": "Frau Pauli will die Urabstimmung nicht, um die innerparteiliche Demokratie voranzubringen. Sie will die innerparteiliche Demontage der Führungsfigur", sagte Oberreuter.
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