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LVZ: Stolpe: Wenn Petke neuer CDU-Landeschef wird, gerät die Brandenburger Koalition auf die rot-rote Rutschbahn

Geschrieben am 25-01-2007

Leipzig (ots) - Der frühere brandenburgische Ministerpräsident und
SPD-Politiker Manfred Stolpe erwartet für den Fall der Wahl von Sven
Petke zum neuen brandenburgischen CDU-Chef für die Landespolitik
einen Rutschbahn-Effekt hin zu einer rot-roten Koalition. In einem
Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) sagte
Stolpe, der Mitbegründer der großen Koalition in Potsdam: "Ich habe,
offen gestanden, die Sorge, falls nicht der berechenbare und solide
Wirtschaftsminister Junghanns CDU-Vorsitzender wird, dass die
brandenburgische Landespolitik auf eine rot-rote Rutschbahn gerät."

Auf dem Landesparteitag der Brandenburg-CDU kommt es am Sonnabend
zur Kampfstimmung zwischen Petke, dem mit Intrigen belasteten
Ex-CDU-Generalsekretär, und Landeswirtschaftsminister Junghanns um
die Nachfolge des scheidenden Jörg Schönbohm.

In Brandenburg habe sich in den letzten Jahren "eine berechenbare
seriös arbeitende Koalition von SPD und CDU bewährt", meinte Stolpe.
"Dabei achtet natürlich jede der Parteien darauf, dass ihre
Interessen gewahrt bleiben. Aber am Ende hat immer das gemeinsame
Interesse und die Verantwortung für das Land überwogen. Diese
Koalition ist nicht von Intrigen und Machtkämpfen geprägt, sondern
von der Überzeugung, dass man gemeinsam etwas bewegen kann."

Stolpe betonte mit Blick auf Schönbohm und dessen abruptes
politisches Karriere-Ende: "Es tut mir weh, wie seine Arbeit an der
Spitze der CDU Brandenburg jetzt endet. Ich habe ihn über die Jahre
gemeinsamer Arbeit im Kabinett schätzen gelernt. Der Mann hat seine
Verdienste um die CDU und auch um Brandenburg. Was sich da jetzt bei
der Union abspielt, ist eine fiese Demontage."

Natürlich spiele bei dessen Abgang auch die Ost-West-Frage
irgendwie mit, aber zu erklären sei dieser Konflikt damit nicht. "Es
ist auch keine Generationenfrage, sondern schlicht und einfach ein
brutaler Machtkampf. Da sind ein paar Leute nach ihrer eigenen
Überzeugung zu kurz gekommen in den letzten Jahren." Und nach der
Ankündigung Schönbohms, dass er jetzt den Landesvorsitz abgeben
wolle, sei da eine Gruppe aufgebrochen, um selbst "an die Machttöpfe
zu kommen".

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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