Bilanz: Afghanistans Wirtschaft zu einem Drittel abhängig vom Opium/ Jamann: "Langfristige Alternativen für Bauern notwendig"
Geschrieben am 29-01-2007 |
Bonn (ots) - Bonn, 29. Januar 2007. "Drei Jahre nach der letzten Afghanistankonferenz in Deutschland ist Afghanistans Wirtschaft heute mehr denn je abhängig vom Opiumanbau", berichtet der Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland, Dr. Wolfgang Jamann im Vorfeld der Afghanistankonferenz in Berlin. Der Anbau der Droge sei um 60 Prozent im letzten Jahr gestiegen und Afghanistans Bruttosozialprodukt werde heute zu "einem Drittel durch den Opiumanbau erwirtschaftet." Doch um Afghanistans Wirtschaft vom Opiumanbau unabhängig zu machen seien Maßnahmen nötig, "die nicht die Bauern bestraft, sondern die Drahtzieher des Opiumhandels." Bislang angewandte Methoden seien nicht erfolgreich und zu kurz gedacht. Dies gilt vor allem für aktionistische Vernichtungsfeldzüge. Jamann weiter: "Um Afghanistans Opiumanbau wieder zurück zu drängen, müssen die G8-Mitglieder nicht nur den Staat Afghanistan stärken, sondern den Bauern langfristige Alternativen bieten".
Vorschläge dazu hat CARE in einem Bericht veröffentlicht, der die Hintergründe beschreibt und aufzeigt, warum bislang angewandte Maßnahmen erfolglos blieben. Als positives Beispiel nennt CARE den Erfolg Thailands, das über Jahrzehnte nicht nur bessere Zugänge zu Märkten, Krediten, Schulen und zum Gesundheitssystem für die Bauern geschaffen hat, sondern sie in die Strategien zum Stopp des Opiumanbaus von Beginn an als gleichwertige Partner einbezog..
Der Bericht gibt folgende Empfehlungen:
- Die Regierung Afghanistans muss eine umfassende Strategie entwickeln, die den Opiumanbau reduziert, gleichzeitig aber die Bauen nicht bestraft sondern ihnen Zugänge zu Märkten, Ackerland, Krediten und Einkommensmöglichkeiten schafft. - Die Regierung Afghanistans muss mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft das Rechts- und Polizeiwesen stärken und eine transparente Regierungsführung gewährleisten. Dabei müssen nicht nur Händler, sondern auch korrupte Beamte bestraft werden. - Entwicklungshilfe darf nicht an Abbruch von Opiumanbau gekettet werden, da dies erfahrungsgemäß nicht wirkt. Ein Stopp des Anbaus kann nur durch Vertrauen der Bevölkerung in eine Verbesserung der Lebenssituation bei gleichzeitiger Stärkung staatlicher Handlungsmöglichkeiten erreicht werden. - Die internationale Gemeinschaft muss zu ihren Zusagen stehen und weiterhin umfassende finanzielle Unterstützung für Afghanistan leisten.
Den Bericht können Sie auf www.care.de herunterladen oder in der CARE-Pressestelle bestellen.
ACHTUNG REDAKTIONEN: CARE-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Jamann steht für Interviews zur Verfügung.
Originaltext: CARE International Deutschland e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6745 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6745.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: CARE International Deutschland e.V. Sandra Bulling Telefon: 0228 / 97563 46 Mobil: 0163 / 28 55 464 E-Mail: bulling@care.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
51089
weitere Artikel:
- Ausbildungspakt beenden - Ausbildungsumlage einführen Berlin (ots) - Zu der heute von der Bundesagentur für Arbeit und den Arbeitgeberverbänden vorgestellten Bilanz des Ausbildungspaktes 2006 erklärt Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.: Es ist verlogen und verantwortungslos, den Ausbildungspakt jedes Jahr aufs Neue zum Erfolg zu erklären. Sein Ergebnis ist letztendlich, dass die Situation für Jugendliche immer dramatischer wird: Der Ausbildungspakt schafft keine zusätzlichen Ausbildungsplätze. Stattdessen ziehen sich immer mehr Betriebe ungehindert aus mehr...
- Zugang zu Medikamenten in Gefahr / Hunderttausende fordern Novartis auf, Patentrechtsklage fallen zu lassen Neu Delhi/Berlin, 29. Januar 2007 (ots) - Fast eine Viertelmillion Menschen aus 150 Ländern fordern den Pharmakonzern Novartis auf, eine Patentrechtsklage gegen die indische Regierung fallen zu lassen. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hatte im Dezember eine Online-Petition gegen das Gerichtsverfahren gestartet, da durch die Klage die Medikamentenversorgung in ärmeren Ländern gefährdet ist. Novartis greift eine Klausel im indischen Recht an, die die Gewährung von Patentmonopolen auf wirkliche Innovationen beschränken soll. Sollte mehr...
- Ulla Lötzer: Bundesregierung opfert Interessen der Bergleute Berlin (ots) - Zu den Koalitionsgesprächen über die Zukunft der heimischen Steinkohleförderung erklärt Ulla Lötzer, nordrhein-westfälische Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE. und Obfrau im Wirtschaftsausschuss: Nach dem großen Geklingel für einen Sockelbergbau schwenkt die SPD jetzt auf die Linie von CDU und FDP ein. Damit hatten die Aussagen der neu gewählten SPD-Landesvorsitzenden Hannelore Kraft, ein Sockelbergbau sei unabdingbar, gerade mal eine Halbwertzeit von einer Woche. Die vorgesehene Überprüfung der Entscheidung im Jahre 2012 mehr...
- Bundesagentur klemmt externe Job-Börsen nicht ab Nürnberg (ots) - Der Spiegel schreibt in seiner heutigen Ausgabe, dass die Bundesagentur für Arbeit (BA) die "Bekanntgabe offener Stellen im Internet drastisch beschränkt" habe. Weiter heißt es, die Behörde vergebe Arbeitsangebote bevorzugt über eigene Vermittler und nur noch eingeschränkt über den behördeneigenen Internet-Service. Auch werden weniger Daten an externe Job-Börsen ausgeliefert. Dazu erklärt die BA: Die Zahl der Stellen, die in der Job-Börse der BA veröffentlicht sind, ist nicht gesunken. Nach wie vor können Arbeit- mehr...
- Russland als "natürlicher Partner" Deutschlands? Presseinformation zur 3. Handelsblatt Jahrestagung Russland (1. und 2. März 2007, Berlin) Düsseldorf (ots) - Berlin/Düsseldorf, Januar 2007. Das gegenseitige Interesse und die guten deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen beschrieb der russische Präsident Wladimir Putin während seines letzten Deutschlandsbesuchs als "natürliche Partnerschaft". Als Konsequenz der intensiven Wirtschaftsbeziehungen unterstützen beide Regierungen die Gründung einer bilateralen deutsch-russischen Auslandshandelskammer (AHK). Mit 4.500 Firmenpräsenzen sind deutsche Unternehmen mit Abstand die stärksten ausländischen Investoren und die größte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|