Uhl: Killerspiele - geltendes Recht nicht ausgeschöpft
Geschrieben am 16-02-2007 |
Berlin (ots) - Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB, erklärt zur Diskussion um den richtigen Umgang mit "Killerspielen":
Der Jugendmedienschutz muss gestärkt werden. Derzeit werden extrem gewaltgeneigte Spiele in der Praxis nur mit einer Altersbeschränkung versehen und nicht gänzlich indiziert. Ein strafrechtliches Vorgehen fehlt bislang völlig. Dieser Missstand muss beseitigt werden. Rechtsverschärfungen können sich als nötig erweisen. Zuvor muss jedoch die Frage beantwortet werden, warum das geltende Recht nicht ausgeschöpft wurde.
Wenn die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) eine Alterskennzeichnung vergibt, wird die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien nicht mehr tätig. Nur die Bundesprüfstelle könnte jedoch Indizierungen vornehmen. Nur dadurch erreichen wir die Ächtung von Killerspielen und wirksame Werbe- und Vertriebshindernisse.
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) handelt im Auftrag der Ländersozialministerien (Obersten Landesjugendbehörden). Die Sozialministerien können gegen eine zu laxe Prüfung der USK auf dem Weg des Appellationsverfahrens vorgehen. Soweit bekannt wurde davon bisher kein Gebrauch gemacht.
Da es bislang keine richterlichen Verurteilungen gegeben hat, sind Erkenntnisse nötig, in wie vielen Fällen die Staatsanwaltschaften überhaupt ermittelt und die Polizei Spiele beschlagnahmt haben. Auch hier ist fraglich, ob das Problem nur in untauglichen Strafbestimmungen oder eher in mangelndem Vollzug besteht. Auch die schärfsten Paragraphen nutzen nichts, wenn sie in der Praxis - aus Personalnot oder anderen Gründen - nicht umgesetzt werden.
Auf keinen Fall sollte die Zuständigkeit der fachfremden und ohnehin überlasteten Justiz auf Kosten der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien ausgeweitet werden. Stattdessen ist die Sachkunde der Bundesprüfstelle in alle Verfahren stärker einzubeziehen und ihre Kompetenz zur Indizierung rechtlich zu stärken.
Die Diskussion über "Killerspiele" sollte nicht das Missverständnis erwecken, die Politik sei prinzipiell gegen alle Formen von Computerspielen. Im Gegenteil: Es kommt auf den Inhalt an. So wie es in Frankreich bereits geschieht, sollten auch wir über eine staatliche Förderung für die Entwicklung pädagogisch wünschenswerter Computerspiele nachdenken.
Darüber hinaus handelt es sich bei Computerspielen um einen innovativen Wirtschaftsfaktor. Der Eindruck gerade auf jüngere Menschen sollte vermieden werden, die Politik sei im Hinblick auf moderne Medien rückständig eingestellt.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
54546
weitere Artikel:
- Dött/Liebing: IWC-Treffen in Tokyo bedauerliches Signal der Walfangbefürworter Berlin (ots) - Zu dem Ergebnis des gestern in Tokio zu Ende gegangenen so genannten "Normalisierungstreffen", zu dem die japanische Regierung die Mitgliedstatten der International Whaling Commission eingeladen hatte, erklären die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB, und der zuständige Berichterstatter für Meeresumweltschutz, Ingbert Liebing MdB: Die japanische Regierung hatte vom 13. bis 15. Februar die Mitgliedstaaten der Internationalen Walfangkommission IWC zu einem so genannten "Normalisierungstreffen" mehr...
- Dietmar Bartsch: Närrisches Treiben Gesundheitsreform Berlin (ots) - Zur Abstimmung im Bundesrat über die Gesundheitsreform erklärt der Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch (MdB): Heute, mitten in der Karnevalszeit beschlossen, soll die Gesundheitsreform nun am Tag des Schalkes, dem 1. April 2007, in Kraft treten - vor allem für Alte, chronisch Kranke und alle Pflichtversicherten ist das garantiert kein Grund zur Freude. Diese Gesundheitsreform ist krank: Beitragserhöhung bei Einschränkung und Aufweichung des Leistungskatalogs, Mehrbelastung für Geringverdiener, Manifestierung der mehr...
- BPI zur Gesundheitsreform: Achterbahnfahrt beendet - Fragen offen Berlin (ots) - "Mit seiner heutigen Entscheidung setzte der Bundesrat einen Schlusspunkt im Gewürge um ein Gesetz, das Fragen nach der Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitswesens nicht beantwortet, sondern in unverantwortungsvoller Weise weiter verschleppt. Die große Koalition hat damit vor allem ihr selbst gestecktes Ziel einer nachhaltigen Finanzierung nicht erreicht", erklärte Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI), zur heute im Bundesrat beschlossenen Gesundheitsreform (GKV-WSG). mehr...
- Frank Spieth: Schlecht für die Kranken, schlecht für die Solidarität und schlecht für den Parlamentarismus Berlin (ots) - Zur heutigen Abstimmung über die Gesundheitsreform im Bundesrat erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Frank Spieth: Der heute vom Bundesrat verabschiedete Reformmurks, genannt GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz, schafft durch die Einführung von Wahltarifen eine Teilkaskoversicherung für Gesunde. Kranke müssen die dadurch wegfallenden Beitragsanteile in Zukunft zusätzlich bezahlen. Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung wird weiter nur durch die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen mehr...
- Arzneimittelregelungen der Gesundheitsreform / Weigeldt: "Einige positive Ansätze für Patienten und Ärzte erkennbar" Berlin (ots) - "Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) begrüßt einige der Neuregelungen, die das Gesetz zur Stärkung der Wirtschaftlichkeit in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) beim Thema Arzneimittel vorsieht. Dazu gehört die Kosten-Nutzen-Bewertung von Medikamenten. Sie wird Vertragsärzten künftig mehr Sicherheit bei der Verordnung geben." Dies hat heute Ulrich Weigeldt, Vorstand der KBV, in Berlin erklärt. Er hält es für sinnvoll, dass es für Präparate, die eine gute Bewertung erzielen, keinen Höchsterstattungsbetrag mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|