Der Tagesspiegel: Süssmuth will Pflichtkurse für alle Eltern
Geschrieben am 05-04-2006 |
Berlin (ots) - In der Debatte um Gewalt an Schulen hat sich die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) für verbindliche Elternkurse ausgesprochen. Dabei sieht Süssmuth zunächst den Staat in der Pflicht: "Verbindlich für alle, ja - aber erst muss ich das Angebot schaffen", sagte Süssmuth dem Tagesspiegel in Berlin, "dann kann ich die Verbindlichkeit einführen". Dabei sei das Problem nicht auf Migrantenfamilien zu reduzieren. Wenn Elternkurse, "dann müssen Sie diese auch für deutsche Familien verbindlich machen", sagte das Mitglied der UN-Kommission für internationale Migration. Denn das Problem liege tiefer, "es ist doch nicht nur ein Problem der Sprache und auch keine ausschließliches Problem der Zuwanderung. In Gesellschaften, die auseinanderfallen, geht es nicht nur um die Integration Zugewanderter, sondern um die Integration aller Beteiligten". Betroffen seien deutsche wie nichtdeutsche in sozialen Brennpunkten mit hoher Arbeitslosigkeit. Hier gebe es "einen wachsenden Anteil von Eltern, die nicht mehr erziehungsfähig sind, die ihre Kinder vernachlässigen, morgens weder auf Hygiene noch Frühstück achten". In diesem Zusammenhang begrüßte die CDU-Politikerin die Einrichtung von Familienzentren, wie es sie in Nordrhein-Westfalen gebe. "Die Familienzentren in NRW zum Beispiel machen nicht nur theoretischen Unterricht. Sie bieten zugleich Erfahrungen mit ihren Kindern, Sprachkurse, Schulden- und andere Beratung", so Süssmuth. "Diese Zentren sind Orte der Kompetenzbildung."
Zur Forderung des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller (CDU) , das Zuwanderungsgesetz neu verhandeln und Integrationskursverweigerer bestrafen zu können, sagte Süssmuth,"der Versuch, sich einander im Wettbewerb mit Sanktionen zu überbieten, führt nicht aus der Sackgasse."
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