Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau zur Nachnutzung technischer Denkmäler: Das Kapital der Region
Geschrieben am 05-04-2006 |
Cottbus (ots) - Nicht jedes dieser Bauwerke wird man retten können, nicht jedes von ihnen darf aber so einfach verschwinden. Die Rede ist von den architektonisch reizvollen, technischen Bauwerken einer Region, die Energie und Textilware im großen Stil produziert hat, von den Kraftwerken, Brikett- und Textilfabriken. Die verklinkerten Kathedralen der Technik in Cottbus, Senftenberg, Knappenrode, Lauchhammer oder Plessa sind Blickfänge mit Ausstrahlung, die so nie wieder gebaut werden. Sie machen einen Teil der Lausitzer Identität aus, einen Teil ihrer Attraktivität. Zum Glück gelingt der Erhalt zumindest der wichtigsten und schönsten Bauwerke ganz gut. Die Denkmalschützer gehen eben nicht mit dieser kleinkarierten Besserwisserei an den Erhalt technischer Denkmäler heran, den ihnen viele unterstellen. Sie zeigen sich kompromissbereit und halten nicht stur an Auflagen für Sanierung und Umbau fest. Das beweist die überraschend hohe Quote der Nachnutzungen. In jedes zweite Denkmal zieht ein Museum ein, eine Verwaltung, eine Bibliothek, eine Kunstsammlung, ein Einkaufsmarkt. Büros oder Wohnungen entstehen. So manches Bauwerk verändert sich dabei. Es sieht nicht mehr genauso aus, wie es mal dastand. Was soll's? Wie viele Experten erkennen überhaupt den Unterschied? Jede Nachnutzung ist besser als keine - weil sie das Bauwerk überleben lässt.
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