Ländermehrheit tritt Tier- und Verbraucherschutz mit Füßen - Bundesregierung muss Käfigverbot von Legehennen verteidigen
Geschrieben am 07-04-2006 |
Bonn (ots) -
- Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -
Der Bundesrat hat heute über die Haltung von Schweinen und Legehennen entschieden. Zentraler Wille einer "Hühnerquälerbande" in der Länderkammer: Die Tiere sollen noch bis 2020 auf einer aktendeckelgroßen Fläche ihr Dasein fristen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert die Bundesregierung auf, dies nicht umzusetzen und am Verbot der Käfighaltung festzuhalten.
"Die Bundesratsmehrheit tritt den Tier- und Verbraucherschutz mit Füßen. Die Kleingruppenhaltung für Legehennen ist nichts anderes als die Fortsetzung der tierquälerischen Käfighaltung. Das darf die Bundesregierung nicht zulassen", erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Zwar konnten die ursprünglichen Anträge der Hühnerquälerbande Ringstorff, Wulff und Rüttgers durch die Bundesregierung noch verändert werden. Dies stellt trotzdem keine ausreichende Verbesserung der Tierschutzsituation für die Legehennen dar. In der neuen Käfiggeneration können die Tiere zentrale Bedürfnisse und Verhaltensweisen nicht ausleben. Dazu gehören u.a. Sandbaden, ungestörtes Ruhen oder geschützte Eiablage im Nest. Diese hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil 1999 als wesentliche Grundbedürfnisse bezeichnet und die Käfighaltung für verfassungswidrig erklärt. Der heutige Beschluss des Bundesrates stellt damit nicht nur einen Verstoß gegen ethische Maßstäbe dar, sondern ist auch ein glatter Aufruf zum Verfassungsbruch, stellt Apel klar und betont aus aktuellem Anlass, dass auch die Geflügelpest kein Argument "Pro Käfig" ist. Auch im wirtschaftlichen und arbeitspolitischen Sinn führt die Fortsetzung der Käfighaltung in die Sackgasse.
Der aktuelle Nikotin-Skandal in Legehennenbetrieben belegte zudem, dass eine industrielle Intensivhaltung immer zu Lasten des Tier- und Verbraucherschutz geht. Die betroffenen Betriebe stehen unter der Ägide des größten Verfechters der Käfighaltung, Gert Stuke, Deutsche Frühstücks-Ei-AG (Nachfolgeunternehmen Anton Pohlmann).
Apel erwartet von der Bundesregierung, dass diese keinen Wortbruch begeht. Im Koalitionsvertrag ist das Ende der Käfighaltung von Legehennen ausdrücklich genannt. Die Erwartung der Wählerinnen und Wähler darf nicht enttäuscht werden. Zudem fordert der Deutsche Tierschutzbund die Bundesregierung auf, umgehend die Kennzeichnung von Produkten wie Backwaren und Nudeln nach Herkunft der Eier einzuführen. Nur dann kann sich der Verbraucher auch hier gegen die Käfighaltung aussprechen, ohne über die Herkunft der Eier getäuscht zu werden. Über 80% der Bevölkerung haben in der Vergangenheit immer wieder erklärt: "Kein Ei mit 3. Kein Ei aus Quälerei!"
Auch die beschlossene Schweinehaltungs-Verordnung kritisiert der Deutsche Tierschutzbund als eine Fortschreibung der tierquälerischen Intensivhaltung.
Originaltext: Deutscher Tierschutzbund e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7750 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7750.rss2
Pressekontakt: Deutscher Tierschutzbund e.V. - Pressestelle - Baumschulallee 15 53115 Bonn Tel.: 0228-6049624 Fax: 0228-6049641 E-Mail: presse@tierschutzbund.de Mobilfunk: 0163-6869621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
7062
weitere Artikel:
- Fromme: Zur Besserstellung von Opfern der SED-Diktatur den Koalitionsvertrag umsetzen Berlin (ots) - Anlässlich der 2. und 3. Lesung des Gesetzes zur Änderung von Vorschriften des sozialen Entschädigungsrechts erklärt der Vorsitzende der Gruppe der "Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler" der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB: Mit der heutigen Beschlussfassung über den Gesetzentwurf zur Änderung von Vorschriften des sozialen Entschädigungsrechts und des Gesetzes über einen Ausgleich von Dienstbeschädigungen im Beitrittsgebiet hat der Bundesgesetzgeber Verbesserungen bei den Versorgungsansprüchen mehr...
- Rohrkrepierer! Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz Allianz "Kein Diesel ohne Filter" zu anhaltenden Versuchen von Autoindustrie und autophilen Politikern, eine wirksame Russfilterförderung zu Tode zu reiten Sehr geehrte Damen und Herren, im Kampf gegen das "derzeit wichtigste Problem der Luftverschmutzung" (Sachverständigenrat für Umweltfragen, SRU) geht in Deutschland nichts von allein. Auf Initiative der "Automobilstandorte" Bayern und Baden-Württemberg stoppte der Bundesrat soeben die von der Bundesregierung bereits verabschiedete Kennzeichnung mehr...
- Widmann-Mauz: Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz kann in Kraft treten Berlin (ots) - Anlässlich des Verzichts des Bundesrates Einspruch gegen das Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung (AVWG) zu erheben, erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gesundheitspolitische Sprecherin, Annette Widmann-Mauz MdB: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt, dass das Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung (AVWG) nunmehr am 01. Mai 2006 in Kraft treten kann. Das Gesetz ist notwendig, um dem Anstieg mehr...
- Bundesrat beschließt "allzeit freie Fahrt" für Dieselstinker Berlin (ots) - Bei der Kennzeichnung von Diesel-Fahrzeugen sollen Neuwagen mit und ohne Partikelfilter die gleiche Plakette erhalten - Deutsche Umwelthilfe: "Bundesregierung darf bei dieser Rosstäuscherei nicht mitmachen" 7.4.2006: Auf Initiative der beiden "Automobilstandorte" Bayern und Baden-Württemberg hat der Bundesrat heute die von der Bundesregierung bereits verabschiedete Kennzeichnungsverordnung für Dieselfahrzeugen gestoppt. Nach dem Beschuss der Länderkammer sollen nun alle Diesel-Pkw, die die gesetzlichen Vorgaben der aktuell mehr...
- Die N24-Doku-Highlights in der KW 21 (20.-26.05.06) Berlin (ots) - Samstag, 20.05.06, 20:05 Uhr FREE-TV-PREMIERE N24 Dokumentation: Columbia - Countdown einer Katastrophe Am 01. Februar 2003 bereiten sich die sieben Astronauten der Raumfähre Columbia nach einem 16-tägigen Forschungsaufenthalt auf ihren Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vor. Mit einer 22-fachen Schallgeschwindigkeit fliegt die Columbia Richtung US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Houston. Kurz darauf passiert die Katastrophe: Um 08.59 Uhr empfängt die Kontrollstation die letzte Nachricht der Astronauten. Gegen 09:00 Uhr mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|