Rheinische Post: Vogelgrippe: Sonnleitner warnt vor Impfungen
Geschrieben am 08-04-2006 |
Düsseldorf (ots) - Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, hält Forderungen nach Impfungen gegen Vogelgrippe in der jetzigen Phase der Tierseuche für fahrlässig. "In einem laufenden Seuchenzug der Vogelgrippe kann man nicht mit einer Impfung arbeiten, bei der man nicht erkennen kann, ob ein Tier geimpft ist. Dazu ist der Virus zu gefährlich", warnte er im Interview mit der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Geimpfte Tiere müssten von wirklich infizierten Tieren unterscheidbar sein, betonte Sonnleitner. Er wandte sich damit unter anderem gegen Forderungen der Vorsitzenden des Bundestags-Verbraucherausschusses, Bärbel Höhn (Grüne). "Wir brauchen intelligente und innovative Markerimpfstoffe, die erkennbar machen, ob ein Tier geimpft ist", sagte Sonnleitner. Es räche sich, dass diese Forschung bisher zu langsam angetrieben worden sei. Der Bauernpräsident machte zugleich deutlich, dass er mit dem Ausgleich für die betroffenen Landwirte nicht zufrieden ist. Die Tierseuchenkasse zahlt nur den reinen materiellen Tierwert. Bei Zuchttieren etwa kann es Lücken geben. "Wir sind in Verhandlungen mit der EU. Meine Mitarbeiter versuchen, über das Bundeslandwirtschaftsministerium und Brüssel Änderungen durchzusetzen", berichtete Sonnleitner.
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