Der Tagesspiegel: Integration: Schavan sieht Eltern in der Pflicht
Geschrieben am 08-04-2006 |
Berlin (ots) - In der Debatte um Gewalt an Schulen und die Ausländerintegration hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan an das Verantwortungsbewusstsein der Eltern für eine gute Bildung der Kinder appelliert. "Der beste Ansatz zu gelingender Bildung wie auch zu erfolgreicher Integration ist die Sprache", schrieb Schavan in einem Beitrag für den Tagesspiegel in Berlin. "Hier ist aber zunächst die Familie gefragt. Eltern von Kindern ausländischer Herkunft müssen sich klar machen, dass die Beherrschung der deutschen Sprache die wichtigste Voraussetzung für die Zukunftschancen ihrer Kinder ist." Darüber hinaus müsse "ein ganzes Bündel von Maßnahmen greifen, die in der Jugend- und Sozialarbeit angesiedelt sind" und die "direkt in die Schulen" verlagert werden müssten. "Ein Netzwerk zwischen Schule und außerschulischen Partnern kann Auswüchse, wie sie jetzt stärker zu beobachten sind, verhindern", schrieb Schavan. "Sinnvoll sind sicher auch Patenschaften, die von außen übernommen werden und die einzelnen Schülern oder ganzen Klassen Unterstützung bieten können." Wichtig sei es zudem, "sich vor falsch verstandener Toleranz zu hüten." Es müssten "ganz klare Grenzen gezogen werden" und das Überschreiten dieser Grenzen müsse auch Sanktionen zur Folge haben. "Wir dürfen Toleranz nicht mit Ignoranz verwechseln."
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