(Registrieren)

Wackeln beim Atomausstieg beenden

Geschrieben am 03-07-2007

Berlin (ots) - Aus Mangel an Ergebnissen flüchtet sich die
Bundesregierung nach dem Energiegipfel in Ankündigungen - Unklarheit
über Atomausstieg bremst Investitionen in Klimaschutztechnologien -
Merkel muss neue Energiepolitik gegen den Widerstand der
traditionellen Energiewirtschaft durchsetzen

03. Juli 2007: Die Bundesregierung muss in Deutschland die
Energie- und Klimapolitik durchsetzen, die Angela Merkel in Brüssel
und Heiligendamm verabredet hat. Das kann nicht in Harmonie mit der
traditionellen Energiewirtschaft gelingen, solange dort die Kräfte
dominieren, die glauben, man könne Strom im Jahr 2050 noch so
erzeugen wie 1970 - nämlich vor allem aus Kohle und Atomenergie.
Dieses Fazit zieht die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH), nachdem die
Bundesregierung nach dem dritten Energiegipfel im Bundeskanzleramt
Ankündigungen, aber keine Ergebnisse präsentiert hat.

"Die großen Stromkonzerne kämpfen weiter verbissen um ihre
Investitionen in Kohle- und Atomkraft und für einen steigenden
Stromabsatz. Das ist das genaue Gegenteil einer sicheren und
klimaverträglichen Zukunftsstrategie", erklärte
DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake im Anschluss an den
Energiegipfel. Zu begrüßen sei die Versicherung der Bundeskanzlerin,
dass sie an den international vereinbarten Klimazielen in jedem Fall
festhalten werde und dies ein ´Weiter so´ in Deutschland definitiv
ausschließe. "Angela Merkels fortgesetztes Wackeln beim Atomausstieg"
stehe dagegen im eklatanten Gegensatz zur von der Kanzlerin
gleichzeitig beschworenen Planungssicherheit für die Wirtschaft.
Baake: "Solange potenzielle Investoren in eine umweltverträgliche und
moderne Energiewirtschaft damit rechnen müssen, dass die verbliebenen
17 alten Atomkraftwerke doch noch am Netz bleiben, solange werden sie
sich mit ihren Investitionen zurückhalten."

Nach Überzeugung der DUH war es von Anfang an unrealistisch zu
glauben, die traditionellen Energiekonzerne durch die Kraft der
Argumente von der Notwendigkeit einer Neuausrichtung ihrer Geschäfte
überzeugen zu können. Die unter den Bedingungen des Klimawandels
notwendigen politischen Rahmenbedingungen würden zwangsläufig den
rückwärtsgewandten Strategien der Konzerne entgegen laufen: Der
Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten entwerte die Braunkohletagebaue,
der Atomausstieg verkürze das goldene Ende abgeschriebener
Atomkraftwerke und eine ernsthafte Effizienzstrategie und der Ausbau
der Erneuerbaren Energien laufe auf einen kräftig abgeschmolzenen
Stromabsatz hinaus. Diese Zukunftsaussichten hätten die Konzernchefs
viel zu lange nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Baake: "Solange die
Stromunternehmen die Neuausrichtung ihrer Geschäfte verweigern, sind
Konsensrunden wie die im Kanzleramt letztendlich verlorene Liebesmüh:
Angela Merkel muss jetzt das tun, wofür sie vom Bundestag gewählt
wurde - nämlich regieren und den energiepolitischen Rahmen so setzen,
dass auch die Interessen künftige Generationen gewahrt bleiben".

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: Mobil.: 0151 55 01 69 43,, E-Mail: baake@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Mobil: 0171 5660577,
E-Mail: rosenkranz@duh.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

79661

weitere Artikel:
  • Gertz: Für den Tornado-Einsatz in Afghanistan ist eine ausreichende Rechtsgrundlage gegeben Berlin (ots) - Zum heutigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Entsendung von Aufklärungs-Tornados der Bundeswehr nach Afghanistan erklärt der Vorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Bernhard Gertz: "Mit dieser Entscheidung, die die Klage der Linksfraktion zurückweist, ist klar gestellt, dass es für den Einsatz eine ausreichende Rechtsgrundlage gibt. Der Einsatz in Afghanistan entspricht dem Nato-Vertrag in der Lesart des Washingtoner Gipfels von 1999, wonach militärische Einsätze der Nato nicht auf das Gebiet der mehr...

  • CSU-Landesgruppe / Silberhorn: Gesicherte Rechtsgrundlage für Bundeswehreinsatz in Afghanistan Berlin (ots) - Zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Klage der Fraktion "Die Linke" gegen den Tornado-Einsatz in Afghanistan erklärt der außen- und sicherheitspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: Das heutige Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Vereinbarkeit des Tornado-Einsatzes in Afghanistan mit dem Grundgesetz ist ein wichtiges Signal an unsere Soldatinnen und Soldaten, dass ihr Einsatz für Frieden und Sicherheit eindeutig auf einer gesicherten Rechtsgrundlage mehr...

  • In Zukunft werden bis zu 50 Prozent aller Azubis einen Migrationshintergrund haben Nürnberg (ots) - Das ist eine Herausforderung für Schulen, Berufsbildung und die Akteure am Arbeitsmarkt. "Schon heute ist die Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund einer der Arbeitsschwerpunkte der Bundesagentur für Arbeit (BA) im SGB II" so Heinrich Alt, Vorstand Grundsicherung der BA. Kein Wunder, denn die Zeit spielt gegen die BA - und die demographische Entwicklung schlägt in den kommenden Jahren voll zu: Zur Zeit sind 22 Prozent aller Schulabgänger ohne formalen Abschluss Jugendliche mit Migrationshintergrund. mehr...

  • Westfälische Rundschau: Kommentar Energie-Gipfel Dortmund (ots) - Wie schön waren noch die Zeiten für die Energiekonzerne, als sie sich nur mit ihrem Lieblingsfeind, dem Grünen Umweltminister Jürgen Trittin herumschlagen mussten. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die machtverwöhnten Manager mit ihren Mäkeleien an der Klimapolitik beim gestrigen Energiegipfel nicht nur abblitzen lassen. Mehr noch: In der neuen Monitoringgruppe zur Prüfung der Fortschritte bei der Energieeffizienz sitzen Strom- und Automobilindustrie jedes Jahr auf der Strafbank und müssen sich ihre Versäumnisse beim mehr...

  • Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Tornado-Urteil Wiesbaden (ots) - Mit ihrem Urteil zum Tornado-Mandat in Afghanistan stehen die Richter des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts auf dünnem Eis. Die Operationen der Aufklärungsflugzeuge rechtfertigen sie mit der Gefahr, die von den Taliban-Rebellen ohne den Einsatz der Internationalen Schutztruppe Isaf für das Nato-Gebiet ausgehen könnte. Die Annahme bleibt allerdings sehr allgemein. Zweifelhaft auch, ob sich unzulässige Überschneidungen des Isaf-Einsatzes mit der Operation Enduring Freedom wirklich ausschließen lassen, mit der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht