Südwest Presse: Kommentar ENBW
Geschrieben am 05-07-2007 |
Ulm (ots) - In Paris kann man sich die Hände reiben: Dem Durchmarsch der EDF bei der ENBW steht nicht mehr viel im Wege. Mit Hans-Peter Villis bekam der französische Staatsmonopolist nicht nur den Vorstandsvorsitzenden seiner Wahl. Der Aufsichtsrat des wichtigsten Energieversorgers im Südwesten beförderte zudem den EDF-Mann Pierre Lederer zum stellvertretenden Konzern-Chef. Die OEW, der Traditionseigner des drittgrößten deutschen Energiekonzerns, ist erkennbar zum Statisten degradiert. Der Konsortialvertrag ist kaum noch einen Pfifferling wert, mit dem der frühere OEW-Chef Wolfgang Schürle die oberschwäbischen Landkreise auf Augenhöhe mit der EDF halten wollte. Wenn es darauf ankommt, kann die Landräte-Crew den Energieprofis von der Seine nicht Paroli bieten. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als deren Pläne abzunicken. Wirklich überraschen darf es freilich niemanden, dass die OEW auf Dauer nicht ausreichend Gewicht in die Waagschale werfen kann, um die Landesinteressen innerhalb der ENBW mit Durchschlagskraft zu vertreten. Dazu sind die Landkreise im Oberland finanziell viel zu schwach auf der Brust. Da mag man sich bei CDU und Landesregierung drehen und wenden wie man will: Ex-Ministerpräsident Erwin Teufel musste dies wissen, als die CDU/FDP-Koalition vor sieben Jahren die Landesanteile partout an die EDF verscherbeln wollten.
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