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Lausitzer Rundschau: Gipfel zur Integration Der Finger in der Wunde

Geschrieben am 10-07-2007

Cottbus (ots) - Integration ja, Zuzug nein. So lautet die Linie
der Bundesregierung für den Umgang mit Ausländern. Allerdings nicht
mit allen. Mit der Novelle des Ausländergesetzes werden die Hürden
für die Zuwanderung von Türken und Arabern immer höher geschraubt,
auch beim Zuzug innerhalb von Familien. Bei Menschen aus "westlichen"
Kulturen werden sie gesenkt. Integration wird für Türken und Araber
nicht zum Kann, sondern zum Muss. Zu ihrem eigenen Wohl. Aber eben
auch zur Abschottung. Das wirkt nicht nur doppelbödig, das ist
doppelbödig. Man muss kein Deutscher mit türkischer Herkunft sein, um
deshalb auf die Palme zu gehen. Noch jeder Lobbygruppe wird es
gestattet, der Wirtschaft zumal, in jedem Berliner Gesetz die eigene
Handschrift zu hinterlassen. Manchmal bis zur totalen Verwässerung -
siehe Gesundheitsreform. Beim Zuzug von Ausländern aber ist Berlin
ganz streng, ganz deutsch unter sich, frei nach dem Motto: Die kommen
nicht rein und haben auch nicht mitzureden.
Der Integrationsgipfel ist der erste der vielen Gipfel der
Kanzlerin, der mit Disharmonie nicht nur beginnt, sondern auch enden
wird. Mit ihrem Boykott machen die türkischen Verbände den
Widerspruch der herrschenden Ausländerpolitik deutlich. Sie legen den
Finger in die Wunde. Integration setzt Vertrauen und Offenheit
voraus. Und daran mangelt es noch immer.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
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