Südwest Presse: Kommentar zum Schaden am Mahnmal
Geschrieben am 07-08-2007 |
Ulm (ots) - Gerade mal zwei Jahre alt ist das Holocaust-Mahnmal in Berlin - und jetzt schon ein Sanierungsfall? Das würde in die lange Reihe von Pannen und Skandalen passen, die sich durch die Geschichte der öffentlichen Bauten in der Hauptstadt zieht. Bevor aber nicht von Fachleuten geklärt ist, wer oder was für die Risse in den Stelen verantwortlich ist, sollte man mit Schuldzuweisungen zurückhaltend sein. Ärgerlich bleibt der Vorgang allemal. Dabei hat sich das Denkmal für die von den Nazis ermordeten Juden in Europa seit seiner Einweihung im Mai 2005 zu einem Besuchermagneten erster Güte entwickelt. Millionen von Menschen aus aller Welt strömten bereits durch das Stelenfeld und den unterirdischen Ort der Information. Alle Befürchtungen, das Mahnmal in Sichtweite von Brandenburger Tor und Reichstag könne durch Schmierereien oder politische Provokationen ins Gerede kommen, sind bis heute gegenstandslos geblieben. Umso wichtiger ist, den Ursachen der Schäden sofort auf den Grund zu gehen. Gleichviel, ob sie durch klimatische Einflüsse, Unachtsamkeit des Herstellers oder Bodenerschütterungen entstanden sind, müssen sie schnell behoben werden. Dass dieser Baustoff lebt, haben die Planer gewusst, aber ein auf breiter Front bröckelnder Beton gibt kein gutes Fotomotiv für Touristen her. Diese Peinlichkeit sollte sich Berlin ersparen.
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