Sonnleitner: Land- und Ernährungswirtschaft stabilisiert den Arbeitsmarkt
Berlin, den 19.01.2005 - Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, bezeichnete auf der Eröffnungspressekonferenz der Internationalen Grünen Woche in Berlin die Landwirtschaft als einen Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. So falle die Land- und Ernährungswirtschaft mit insgesamt vier Millionen Arbeitsplätzen, also 11 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland, deutlich ins Gewicht. Ein großer Pluspunkt der Land- und Ernährungswirtschaft sei dabei, dass sie standortgebunden und –verbunden seien, und nicht Arbeitsplätze und Investitionskapital ins Ausland exportierten. Sonnleitner erklärte, die deutsche Landwirtschaft sei der größte Milchproduzent und Erzeuger von Schweinefleisch, Raps und Kartoffeln in Europa. In der Rind- und Kalbfleischproduktion sowie bei Eiern, bei der Getreide- und Zuckerproduktion liege Deutschland hinter Frankreich an zweiter Stelle.
Sonnleitner übte Kritik, dass die erstaunliche Leistung der Land- und Ernährungswirtschaft von der Politik kaum anerkannt werde. Durch einseitige wettbewerbsverzerrende Auflagen und Gesetze würden vor allem der Landwirtschaft Steine in den Weg gelegt. So werde die Landwirtschaft beispielsweise weit höher bei der Ökosteuer belastet als alle anderen Wirtschaftsbereiche. Durch die jüngste Agrardieselsteuerhöhung werde die deutsche Landwirtschaft gegenüber den europäischen Konkurrenten benachteiligt. Sonnleitner bezeichnete diese Politik als extrem belastend und frustrierend für die deutschen Bauern, zumal die Regierungen der wichtigsten Konkurrenten ihrer heimischen Landwirtschaft den Rücken frei hielten.
Sonnleitner forderte Bundesministerin Künast auf, Tierschutz, Verbraucherschutz und Wettbewerbsfähigkeit in der Schweine- und Hühnerhaltung gleichermaßen zu beachten. Mit der gemeinsamen Entwicklung der so genannten Kleinvoliere sei in der Legehennenhaltung ein überzeugender Kompromiss möglich, den es zu unterstützen gelte. Ein vernünftiger Kompromiss sei leider bei der Grünen Gentechnik nicht erreicht worden. Statt Deutschland als Innovationsstandort voranzubringen, sei ein 'Gentechnik-Verhinderungsgesetz' beschlossen worden. Das werde sicherlich durchschlagende Langzeitfolgen für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Deutschland haben, erklärte Sonnleitner. Durch dieses Gesetz werde nicht die Koexistenz von Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik erreicht, sondern der Anbau in Deutschland vollkommen verhindert. Gerade die Gentechnik habe aber große Chancen zum Beispiel bei der Entwicklung von speziellen Pflanzen für erneuerbare Energien, stellte Sonnleitner fest.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz zeige, wie man konjunkturpolitisch erfolgreich die Landwirte unterstützen könne. Die Bereiche nachwachsende Rohstoffe und Biokraftstoffe hätten sich für die Landwirtschaft durch entsprechende Gesetzgebung höchst attraktiv entwickelt. Hier stelle die Landwirtschaft ihre große Innovationsfähigkeit besonders deutlich unter Beweis. Mit dem Anbau von nachwachsenden Rohstoffen auf 1 Million Hektar Fläche habe die deutsche Landwirtschaft europaweit eine Spitzenposition erreicht. Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro in der Bioenergie seien nach dem vierteljährlichen Konjunkturbarometer des DBV zu erwarten. Die Landwirtschaft stabilisiere damit den Arbeitsmarkt am Standort Deutschland.
Autor: Deutscher Bauernverband
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