(Registrieren)

Hüppe: Teilhabe der Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben muss vorangetrieben werden

Geschrieben am 11-10-2007

Berlin (ots) - Anlässlich des Kongresses der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion "Was behindert Arbeit? Teilhabe der
Menschen mit Behinderungen weiterentwickeln", erklärt der Beauftragte
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit
Behinderungen, Hubert Hüppe MdB:

Der Kongress "Was behindert Arbeit?" hat gezeigt, wie wichtig das
Thema "Teilhabe der Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben" ist.
Die enorme Resonanz mit über 400 Teilnehmern, unter ihnen der
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder und der
Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, spiegelt, die Aktualität und
Brisanz des Themas wider.

Die gestrige Veranstaltung hat einen Überblick über die
Problembereiche und möglichen Lösungsansätze geschaffen.

Mehr Menschen mit Behinderungen sollen die Möglichkeit haben,
außerhalb von Werkstätten für behinderte Menschen auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt tätig zu sein. Hierfür müssen die richtigen
Rahmenbedingungen geschaffen werden. Einig waren sich die Teilnehmer
darüber, dass vom Kindergarten an mehr für das selbstverständliche
Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung getan werden muss.
Viele beschäftigungshemmende Vorbehalte können dann erst gar nicht
entstehen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass behinderte Menschen
bereits in der Schule praktische Erfahrungen auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt sammeln und später eine individuelle Berufsberatung
erfolgt. Klar ist auch, dass für die meisten Werkstattbeschäftigten
eine Form von Unterstützung und Begleitung notwendig ist, damit eine
Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht werden und
erhalten bleiben kann.

Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales erarbeitete
Konzept einer unterstützen Beschäftigung entspricht vom Grundsatz her
diesem Ansatz. Insbesondere vonseiten der Integrationsfachdienste
wurde eine längere Dauer der Begleitung angeregt. Modelle wie das
"Persönliche Budget für Arbeit" oder Integrationsprojekte zeigen, das
viel mehr Teilhabe in einer gemeinsamen Arbeitswelt möglich ist. Der
Rechtsanspruch auf das Persönliche Budget ab 2008 nach dem neunten
Sozialgesetzbuch kann verstärkt zu Beschäftigungschancen auf dem
allgemeinen Arbeitsmarkt führen, z. B. durch die Beauftragung von
Integrationsfachdiensten. Hier ist es wichtig, von Anfang an die
Entwicklungen zu beobachten und zu begleiten.

Ebenso muss überlegt werden, wie Eingangsverfahren und
Berufsbildungsbereich der Werkstätten für behinderte Menschen
weiterentwickelt werden können, um mehr Bezug zum allgemeinen
Arbeitsmarkt zu schaffen.

Deutlich wurde, dass ein Arbeitsplatz auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt nicht dazu führen darf, dass Werkstattbeschäftigte
gegenüber einer Tätigkeit in der Werkstatt für behinderte Menschen
soziale Nachteile erleiden.

Werkstätten für behinderte Menschen werden weiterhin einen Auftrag
zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen haben.

Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs und der allgemein sinkenden
Arbeitslosenzahlen profitieren Menschen mit Behinderungen bisher noch
zu wenig von diesem positiven Trend. Die Zahl der Arbeitslosen
insgesamt geht zwar zurück, die Werte bei schwerbehinderten
Arbeitslosen bleiben aber deutlich hinter den allgemeinen Zahlen
zurück. Im September 2007 waren insgesamt 16,4 Prozent weniger
Menschen arbeitslos als noch im September 2006. Die Zahl der
schwerbehinderten Arbeitslosen hat sich in diesem Zeitraum aber nur
um 9,8 Prozent verringert.

In diesem Zusammenhang stehen Strukturen und
Vermittlungsinstrumente der Bundesagentur für Arbeit (BA) in der
Kritik. Die häufig wechselnden Berater in den Agenturen vor Ort,
sowie das fehlende Fachwissen der Mitarbeiter in den Agenturen und in
den Arbeitsgemeinschaften (ARGE) erschwert und demotiviert viele
behinderte Arbeitnehmer bei der Suche nach einer neuen
Beschäftigungsmöglichkeit. Es muss überlegt werden, wie strukturelle
Änderungen der BA aussehen müssen, um effektivere Vermittlungsarbeit
leisten zu können.

Deutlich wurde, dass es dabei regionale Unterschiede gibt, die
daraufhin deuten, dass im Bereich der Vermittlung unterschiedliche
Instrumentarien angewendet werden.

Als erfolgreich zeigt sich die Arbeit einer ARGE in Hamburg, die
sich seit dem letzten Jahr ausschließlich auf die Beratung und
Vermittlung behinderter Arbeitsloser konzentriert.

Die Situation der Integrationsfachdienste, die Finanzierung der
Ausgleichsabgabe sowie der Zurückhaltung seitens vieler Arbeitgeber,
Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen, sind Themen, die
weiterhin einer intensiven Diskussion bedürfen, um
Vermittlungshemmnisse aufzubrechen und lösen zu können.

Ein positives Beispiel stellen zwei - auf dem Podium vertretene -
deutsche Großunternehmen dar, die mithilfe der
Integrationsvereinbarung und des Betrieblichen
Eingliederungsmanagements es ermöglichen können, Arbeitnehmer mit
Behinderungen den Verbleib im Unternehmen durch individuelle Beratung
und Präventionsmaßnahmen zu sichern.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

97850

weitere Artikel:
  • Dött/Liebing: Europäische Kommission präsentiert Maßnahmenpaket zum Schutz der Meere Berlin (ots) - Anlässlich der Veröffentlichung des Konzepts für eine integrierte EU-Meerespolitik mit entsprechendem Aktionsplan durch die Europäische Kommission erklären die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB, und der zuständige Berichterstatter für Meeresumweltschutz, Ingbert Liebing MdB: Mit der Veröffentlichung eines konkreten Aktionsplans für eine integrierte europäische Meerespolitik bekennt sich die Europäische Kommission deutlich zum Schutz der Ozeane und Meere und lässt dem im mehr...

  • Neues Deutschland: zu Entwicklungshilfe- und Kriegskosten in Afrika Berlin (ots) - Es klingt nach einem perversen Nullsummenspiel: Die Kosten der Kriege in Afrika in den Jahren 1990 bis 2005 entsprechen der in dieser Zeitspanne geleisteten internationalen Entwicklungshilfe. Zahlen, die Wasser auf die Mühlen jener Politiker in der nördlichen Hemisphäre sind, die die Unterentwicklung Afrikas an der Unfähigkeit, Korruption und Kriegslüsternheit dortiger Despoten festmachen und mit Verweis darauf auch Entwicklungshilfe infrage stellen. Doch das Versagen afrikanischer Politiker ist erstens alles andere als mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zum Beamten-Image Mainz (ots) - Treffen sich zwei Beamte auf dem Büro-Flur. Sagt der eine zum anderen: "Kannste auch net schlafe?" Zugegeben, der Witz ist nicht neu, aber es scheint so, als ob das Image der verbeamteten Staatsdiener noch viel schlechter ist, als es sich landläufig in Scherzen dokumentiert. Für fast zwei Drittel einer repräsentativ von Forsa im Auftrag des Beamtenbunds befragten Zahl von Bundesbürgern haften allein schon dem Begriff "Beamter" negative Vorstellungen an wie, milde gesagt, Trägheit in unkündbarer Position. Jeder vierte Befragte mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Eva Herman ist nicht Eva Braun = von Alexander Marinos Düsseldorf (ots) - Eva Hermans Forderung, Frauen sollten lieber zu Hause bleiben und Kinder großziehen, weil es ihrer Natur entspricht, lässt sich mit einem modernen Verständnis der Geschlechterrollen nicht vereinbaren. Hermans Thesen sind ultrakonservativ oder, etwas weniger vornehm ausgedrückt, unterirdisch. Trotzdem muss man zur Kenntnis nehmen, dass Eva Herman eine Menge Anhänger hat, und das sind nicht nur alte Männer im Bischofsgewand. Schon deswegen lohnt sich die Auseinandersetzung mit ihr. Diese sollte aber, wie jeder zivilisierte mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Afghanistan Stuttgart (ots) - Mitzumachen, weil andere auch drinhängen, das mag ein unleugbarer Sachzwang sein, dem sich die Politik nur schwer entziehen kann. Die Bevölkerung aber, die dem Engagement unserer Soldaten mit wachsender Skepsis gegenüber steht, überzeugt man auf diese Weise nicht. Ihr müsste man den Glauben, das verloren gegangene Vertrauen zurückgeben, dass sich die gegenwärtigen Kämpfe eines Tages ersticken lassen - sei es mit der Macht der Waffen, mit Geld, Verhandlungen oder glückhaftem Wiederaufbau. Nichts davon aber ist zur Stunde mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht