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Neues Deutschland: zu Entwicklungshilfe- und Kriegskosten in Afrika

Geschrieben am 11-10-2007

Berlin (ots) - Es klingt nach einem perversen Nullsummenspiel: Die
Kosten der Kriege in Afrika in den Jahren 1990 bis 2005 entsprechen
der in dieser Zeitspanne geleisteten internationalen
Entwicklungshilfe. Zahlen, die Wasser auf die Mühlen jener Politiker
in der nördlichen Hemisphäre sind, die die Unterentwicklung Afrikas
an der Unfähigkeit, Korruption und Kriegslüsternheit dortiger
Despoten festmachen und mit Verweis darauf auch Entwicklungshilfe
infrage stellen.
Doch das Versagen afrikanischer Politiker ist erstens alles andere
als flächendeckend und zweitens nur eine Seite der Medaille. Kriege
in Afrika florieren dort, wo sich mit ihnen Geschäfte machen lassen.
Diamanten, Öl oder andere Rohstoffe gegen Waffen lautet die Formel.
95 Prozent der Waffen und fast die ganze Munition, die in Afrika
ihre grauenvolle Wirkung entfalten, stammen von außerhalb, so die
Studie der entwicklungspolitischen Organisationen. Die Verantwortung
für Kriege und Unterentwicklung in Teilen Afrikas liegt im Süden und
im Norden. Ein Waffenhandelsabkommen, wie von den Autoren gefordert,
das den weltweiten Handel mit Rüstungsgütern kontrolliert, wäre ein
Schritt in die richtige Richtung. Eine faire Welthandelsordnung, die
dem Süden eine gleichberechtigte Teilhabe am globalen
Wirtschaftskuchen zubilligt, ein weiterer. Der Norden und der Süden
stehen gemeinsam in der Pflicht.

Originaltext: Neues Deutschland
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Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 21


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