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Perspektive Hausarzt

Geschrieben am 12-10-2007

München (ots) - "Als Antwort auf den ökonomischen Druck und auf
die fortschreitende ärztliche Spezialisierung wird der Hausarzt
künftig eine zentrale Rolle als Koordinator im Versorgungssystem
wahrnehmen", ist Dr. Max Kaplan, Vizepräsident der Bayerischen
Landesärztekammer (BLÄK), fest überzeugt. Daher sei eine Förderung
des hausärztlichen Nachwuchses zur Sicherstellung der medizinischen
Versorgung dringend geboten. Kaplan forderte vor dem 64. Bayerischen
Ärztetag in Regensburg:

-Änderung der Approbationsordnung, beispielsweise mit der
Einbeziehung der Allgemeinmedizin als Pflichtfach im Praktischen
Jahr,

-Verbundweiterbildung mit Rotationsstellen,

-einheitliche Berufsbezeichnung der hausärztlich tätigen Ärzte,

-Abbau von Bürokratie,

-geregelte Notdienste/Vertretungen/Bereitschaftsdienstpraxen und
Anlaufpraxen,

-Verbesserung der Kooperation, Gem-Praxis, MVZ, Ärztenetz sowie

-finanzielle Anreize zur Niederlassung für Hausärzte und eine
adäquate Honorierung.

"Was wir schaffen müssen, ist eine Perspektive für die
hausärztliche Berufsausübung", so der Vize, um letztlich auch "eine
Versorgung der Patienten durch Schmalspur-Hausarzt, nurse practioner
oder Gemeindeschwester durch die Hintertür" zu verhindern. Und dass
der Weg genau in diese Richtung führe, zeigten beispielsweise der
aktuelle Entwurf zum Pflege-Weiterentwicklungsgesetz oder die Novelle
des Rettungsassistentengesetzes ebenso wie die Koalitionsvereinbarung
der Bundesregierung vom 11. November 2005 oder das jüngste Gutachten
des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im
Gesundheitswesen "Kooperation und Verantwortung". Die von der Politik
bekundete Absicht sei es, zu prüfen, inwieweit nichtärztliche
Heilberufe stärker in Versorgungskonzepte einbezogen werden könnten.
Die Veränderung der Aufgabenteilung im Gesundheitswesen werde als
"notwendig erachtet" und über den Weg der "Delegation und regionaler
Modellprojekte" soll es zu einer größeren Eigenständigkeit der
nichtärztlichen Gesundheitsberufe kommen. Dazu seien u. a. der
Heilkundebegriff zu modernisieren und die Akademisierung
nichtärztlicher Gesundheitsberufe fortzusetzen. "Vor diesem
Hintergrund ist es bitter notwendig, dass wir unsere Position bei der
Zusammenarbeit mit anderen Berufen im Gesundheitswesen bestimmen", so
Kaplan abschließend.

Originaltext: Bayerische Landesärztekammer
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55210
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55210.rss2

Pressekontakt:
Bayerische Landesärztekammer
Pressestelle
Dagmar Nedbal
Mühlbaurstraße 16
81677 München
Telefon: 089 4147-268
Fax: 089 4147-202
E-Mail: presse@blaek.de
www.blaek.de


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