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Rheinische Post: Schnapsidee im Jugendschutz

Geschrieben am 12-10-2007

Düsseldorf (ots) - Von Stefanie Winkelnkemper

Ursula von der Leyen will Kinder und Jugendliche als verdeckte
Ermittler gegen den Verkauf von Alkohol, Zigaretten und Gewaltfilmen
an Minderjährige einsetzen. Ihre Wunschvorstellung: Kein Verkäufer
schöpft bei einem Kind Verdacht, dass es ihn kontrollieren, ja sogar
um seine Lizenz bringen könnte. Das aber kann mit dem Bekanntwerden
des Gesetzes nicht mehr funktionen. Mag sein, dass der Jugendschutz
strenger in der Praxis überprüft werden muss. Doch nicht auf diese
fragwürdige Weise. Ausgerechnet Kinder würden per Gesetz dazu
ermuntert, etwas Verbotenes zu tun. Nach dem Motto: Liebes Kind, du
bist zwar erst 13 Jahre alt, aber kauf doch bitte an der nächsten
Ecke eine Flasche Whisky. Das darf nicht sein. Kontrollen, ob die
Jugendschutz-Gesetze befolgt werden oder nicht, muss Sache der
Behörden bleiben. Nicht auszudenken, wenn die Tests der Kinder
klappen würden. Das Abenteuer könnte sie bald zu eigenen "Tests" vor
Kumpels hinreißen, die daraufhin die Getränke probieren mit allen
schlimmen Folgen. Jene Kinder würden auch dadurch in eine
problematische Lage gebracht: Offiziell ausgewählt und geschult,
könnten sie Allmachts-Gefühle bekommen: Ich, 13, entscheide, wer sein
Geschäft schließen muss. Politik sollte Kinder schützen, nicht
überfordern.

Originaltext: Rheinische Post
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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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