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Neues Deutschland: zum VW-Urteil

Geschrieben am 23-10-2007

Berlin (ots) - Porsche-Fahrer sind als Raser und Drängler
verschrien. Die Führung des Autokonzerns und vor allem dessen
Kapitaleigner sind auf bestem Wege, sich diesen Ruf ebenfalls zu
sichern. Nur wenige Jahre nach dem Großeinstieg steht man vor der
Übernahme von Volkswagen.
Für den durch die VW-Affäre zu Unrecht geschwächten Betriebsrat
könnte es sich jetzt rächen, dass er den Einstieg Porsches seinerzeit
als Abwehr einer vermeintlichen Heuschreckenattacke begrüßte. Zwar
hatte man einst mit einem VW-Vorstandschef Ferdinand Piëch
einigermaßen leben können. Doch als Anführer des Porsche-Piëch-Clans
vertritt er jetzt vor allem knallharte Kapitalinteressen.
Auch Niedersachsens Landesregierung hat angesichts des sich
abzeichnenden EU-Urteils zu passiv gehandelt. Will sie ihre
Sperrminorität nach dem Wegfall des VW-Gesetzes weiter sichern,
müsste sie ihre Anteile aufstocken - angesichts des steilen Anstiegs
des Aktienkurses ein teures Unterfangen. Ohnehin passt zuviel
staatliche Industriepolitik nicht in die Ideologie der
CDU-FDP-Regierung.
Dabei wird eine Sperrminorität künftig wichtiger denn je. Der
Porsche-Piëch-Clan wird eine mögliche VW-Übernahme mit üppigen
Dividenden versilbert haben wollen. Dies dürfte auf dem Rücken der
Arbeitnehmer und der Mitbestimmung geschehen. Zumal sich VW unter dem
Dach von Porsche erst recht nicht um bessere Geschäfte mittels
klimafreundlicher Autos kümmern wird. Bleifußmentalität trifft eben
für beide Konzerne zu.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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