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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Lokführerstreik

Geschrieben am 23-10-2007

Mainz (ots) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
rechne mit einem Erfolg ihres Streiks, heißt es, der von Donnerstag
bis Freitag dreißig Stunden dauern soll. Na, prima! Dieser "Erfolg"
wird allerdings hauptsächlich darin bestehen, dass sich zehntausende
Pendler ein weiteres Mal kalte Füße auf verlassenen Bahnsteigen
holen, in der Hoffnung, dass vielleicht doch irgendwann noch ein Zug
kommt. Dieser "Erfolg" wird jedoch garantiert nicht darin bestehen,
dass die Bahn AG leise weinend klein beigibt und allem voran das
Verlangen nach einem eigenen Tarifvertrag der Lokführer erfüllt. Denn
die Bahn ist der GDL bereits mit einem höchst kulanten Angebot in
dieser Richtung entgegengekommen. Vergeblich, wie man weiß. Mit einem
Arbeitskampf im herkömmlichen Sinn hat der Konflikt spätestens seit
diesem Zeitpunkt ohnehin nichts mehr zu tun. Eher droht er nun das
Streikrecht insgesamt zu diskreditieren, wenn nicht sogar dauerhaft
zu beschädigen. Und das wäre eine schlimme Entwicklung für alle
abhängig Beschäftigten. Es ist die Verhältnismäßigkeit, die in diesem
Konflikt schon lange nicht mehr gewährleistet ist: Mit gerade einmal
rund 1600 von insgesamt 200 000 Lokomotivführern legt die GDL den
Bahnverkehr weithin lahm. Minimaler Einsatz, maximaler Effekt! Damit
entstehen aber nicht nur der Bahn AG erhebliche Schäden, die am Ende
zu Lasten aller Beschäftigen gehen, das gesamte Wirtschaftsleben wird
durch diese Ausstände beeinträchtigt. Es kann nicht sein, dass ein
vergleichsweise kleiner Kreis von Beschäftigten seine individuellen
Interessen derart rücksichtslos auf Kosten der Allgemeinheit
durchzusetzen versucht. Insbesondere die Forderung nach einem eigenen
Tarifvertrag ist egoistisch und unbegründet; sie öffnete, würde sie
erfüllt, allen ähnlich spezialisierten Berufsgruppen Tür und Tor zu
gleichlautenden Regelungen. Alle bewährten Strukturen der
Tarifpartnerschaft gerieten damit in Schieflage. Der aktuelle Hinweis
auf eine mehrheitliche Zustimmung der Bundesbürger zum Kurs der GDL
zieht derweil nicht. - Die Kunden der Bahn sollte man dazu exklusiv
befragen.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Helga Boschitz
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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