NABU zieht Bilanz: Umweltzonen wichtig für saubere Luft und Gesundheit
Geschrieben am 30-12-2010 |
Berlin (ots) - Drei Jahre nach der Einführung der ersten
Umweltzonen in Deutschland hat der NABU eine positive Bilanz gezogen.
"Die Einführung von Umweltzonen ist eines der wenigen sofort
wirksamen Instrumente, um die zu hohe Feinstaub- und
Stickoxid-Konzentration in der Luft zu senken. Umweltzonen tragen
nachweislich zur Luftreinhaltung in den Städten und somit zur
Gesundheit ihrer Bewohner bei", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif
Miller.
Untersuchungen über die älteste und größte Umweltzone in Berlin
zeigten bereits binnen Jahresfrist nach Einführung der Umweltzone
(Stufe 1 in 2008) eine Reduzierung der verkehrsbedingten Rußbelastung
um 24 Prozent und um 14 Prozent bei Stickstoffdioxid. 2009 waren es
35 Prozent weniger Dieselrußemissionen und 19 Prozent geringere
Stickstoffdioxidbelastungen.
Mittlerweile gibt es in Deutschland in 45 Städten Umweltzonen. Ab
2011 verschärfen sich die Spielregeln vor allem für die Besitzer
älterer Dieselfahrzeuge. So werden in Osnabrück zu Jahresbeginn Autos
mit roter Plakette ausgeschlossen, gleiches gilt ab März für
Düsseldorf. Bremen schaltet ab Juli sogar auf "Grün" und folgt damit
dem Beispiel aus Berlin und Hannover, die bereits seit längerem
sämtliche Fahrzeuge ohne grüne Plakette aus ihren Innenstädten
verbannen.
Nach Ansicht des NABU gibt es dennoch vielerorts
Verbesserungsbedarf: So seien die meisten Umweltzonen zu klein
dimensioniert, starke Emissionsquellen wie Häfen und Bahnhöfe
ausgeschlossen, sowie zu viele Ausnahmegenehmigungen erteilt worden.
NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger weist außerdem auf zusätzliche
Rußquellen hin: "Baumaschinen sind in vielen Städten ein
Riesenproblem, da sie für gewöhnlich ohne Rußpartikelfilter viele
Stunden lang inmitten der Wohngebiete im Einsatz sind. Hier müssen
die Kommunen verstärkt tätig werden indem sie nur noch Bagger, Raupen
und Stromgeneratoren mit Rußfiltertechnik auf Baustellen zulassen."
Der NABU fordert darüber hinaus für das Ruhrgebiet, den
Stuttgarter Raum und das Rhein-Main-Gebiet um Frankfurt die
Einführung flächendeckender Umweltzonen, die mehrere Städte und
Kommunen umfassen. "Die Kleinstaaterei mit verschiedenen Vorgaben und
Ausnahmegenehmigungen ist verwirrend und sollte beendet werden. Auch
die Eindämmung der gesundheitsgefährdenden Belastung mit Stickoxiden
lässt sich nur großräumig senken", so Oeliger. Zudem sollten
Rußpartikelfilter und Umweltzonen nicht als alleiniges Allheilmittel
für saubere Luft in den Städten gesehen werden. Auch der Ausbau des
Bus-, Bahn- und vor allem Radnetzes sei wichtig für die
Lebensqualität in den Städten.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de und
www.russfrei-fuers-klima.de
Informationen und Übersicht zu Umweltzonen
http://gis.uba.de/website/umweltzonen/umweltzonen.php
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 0172-9201823
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
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