Foto-Aktion zum G20-Finanzministertreffen
Oxfam, Attac und WEED: "Schäuble behindert Eindämmung der Nahrungsmittelspekulation"
Geschrieben am 13-10-2011 |
Berlin (ots) - Ab morgen beraten die G20-Finanzminister in Paris
über die Beschränkung von Spekulationen an den Warenterminbörsen. An
diesen Börsen werden auch Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais oder
Reis gehandelt. Oxfam, Attac und WEED werfen dem deutschen
Finanzminister vor, eine effektive Regulierung der
Nahrungsmittelmärkte zu behindern. "Unser Finanzminister setzt so das
Essen der Menschen in armen Ländern aufs Spiel", sagt Oxfams
Agrarexpertin Marita Wiggerthale. "Wenn Wolfgang Schäuble die maßlose
Spekulation nicht bremst, riskiert er den Hungertod weiterer
Menschen."
Gegen die Nahrungsmittelspekulation protestieren Oxfam, Attac und
WEED mit einer Aktion vor der Frankfurter Börse: Drei Jongleure
lassen Maiskolben, Bananen und Kartoffeln durch die Luft fliegen.
Essen kann sie niemand mehr, denn die Zockerei treibt die Preise für
Nahrungsmittel in die Höhe und macht sie für viele Menschen
unerschwinglich. Ein als Finanzminister Schäuble verkleideter
Aktivist gibt in diesem Essens-Zirkus den Direktor: Mit einer
Peitsche treibt er die Artisten an.
Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen und Zeitvorgaben gefordert
"Angela Merkel sagte schon Anfang 2009, dass kein Markt, kein
Produkt und kein Akteur ohne Regulierung und Aufsicht sein darf.
Passiert ist seither wenig. Jetzt muss dieser Grundsatz als Erstes
sofort für den Warenterminhandel umgesetzt werden", fordert Jutta
Sundermann von Attac Deutschland. Die Bundesregierung müsse sich für
einen Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen und Zeitvorgaben einsetzen,
damit spekulationsbedingte Preissprünge gestoppt werden. "Deutschland
bremst hinter den Kulissen die Regulierung aus und macht sich so zum
Fürsprecher der krisentreibenden Finanzbranche", kritisiert
Finanzexperte Markus Henn von WEED.
Die Maispreise liegen mit 313 US-Dollar pro Tonne derzeit über dem
Rekordwert vom Juni 2008. Bei Weizen haben die Preise bereits wieder
70 Prozent des Höchstwerts vom März 2008 erreicht. Ohne die exzessive
Spekulation an den Rohstoffbörsen sind diese Preissprünge nicht zu
erklären.
Fotos der Aktion können Sie ab 14 Uhr hier herunterladen:
www.oxfam.de/fotoaktion-spekulationszirkus
oder
www.attac.de/bankwechsel/aktionen
Pressekontakt:
Bettina Wolf, Oxfam Deutschland e.V., Tel.: 030 - 45 30 69 51,
E-Mail: bwolf@oxfam.de, www.oxfam.de
Jutta Sundermann, Attac Deutschland, Mobil: 0175 - 8666 769,
jutta.s@jpberlin.de
Markus Henn, WEED, Tel. 030 - 27 58 22 49, Mobil: 0176 - 37 63 09 16,
markus.henn@weed-online.org
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