Südwest Presse: KOMMENTAR · ZENTRALABITUR
Geschrieben am 19-10-2011 |
Ulm (ots) - Zu träge, zu eitel
Die Misere ist seit Jahren bekannt: Die Gymnasiasten im Süden der
Republik legen eine Reifeprüfung ab, die Schüler im Norden machen ein
Billigabitur. Unzählige Studien zeigen, dass die Wissens- und
Leistungsunterschiede am Ende der Schulzeit bis zu zwei Jahre
betragen. In Zeiten, in denen jedes Zehntel beim Kampf um einen
Studienplatz zählt, gehört das zu den großen Ungerechtigkeiten des
deutschen Bildungssystems. Hier trifft es die Leistungsstarken, denen
das Abitur mancherorts nicht geschenkt wird. Was der hochrangig
besetzte Aktionsrat Bildung nun vorschlägt, ist ein zaghafter Schritt
in die richtige Richtung. Man merkt der Empfehlung an, dass ihre
Verfasser um die Trägheit des Bildungsföderalismus und die
Eitelkeiten und Machtansprüche der Kultusminister wissen. Von 2018 an
eine gemeinsame Prüfung in Deutsch, Mathe und Englisch, die ein
Zehntel der Abiturnote ausmachen soll: Mehr scheint nicht möglich.
Das alles nervt Eltern und Schüler ungemein, die Mehrheit fordert ein
Zentralabitur. Mobilität wird heute verlangt, also auch der Umzug in
ein anderes Bundesland. Nur die Bildungspolitiker mögen sich nicht
bewegen. Ein Ende der Kleinstaaterei ist nicht in Sicht. Dabei könnte
es so einfach sein: Republikweit lösen alle Abiturienten
gleichwertige Aufgaben. Das Niveau sollte sich daran orientieren, was
Gymnasiasten in Baden-Württemberg und Bayern schon heute leisten
müssen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
358751
weitere Artikel:
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Kampf um den Euro Rostock (ots) - Die Regierungschefs der Euro-Länder stehen vor
einer epochalen Aufgabe. Sie müssen Wege aus der Staatsschuldenkrise
finden, deren Wirksamkeit die internationalen Finanz- Jongleure nicht
glaubhaft anzweifeln können. Die Rezepte müssen aber auch von der
Bevölkerung der betroffenen Länder akzeptiert werden. Wie wichtig das
ist, dafür liefert Griechenland gerade Anschauungsunterricht. Auch
Frankreich mit seinen kampffreudigen Gewerkschaften könnte ein heißer
Herbst drohen, wenn die auf dem EU-Gipfel am Wochenende hoffentlich mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema PKK-Angriff: Bielefeld (ots) - Viele Kurden und Türken haben gehofft, dass sich
der lange mit Waffengewalt ausgetragene Konflikt beider Gruppen
endlich doch dem Ende neigt. Spätestens mit dem gestrigen Schlag der
kurdischen PKK gegen die Türkei wurde diese Hoffnung zerstört. Der
türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan macht allerdings
einen Fehler, wenn er »gewaltige Rache« an der kurdischen PKK
ankündigt - und diese dann auch mittels direkter Luftschläge auf
Ziele im Nordirak in die Tat umsetzt. Das klingt in den Ohren seiner
Landsleute mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Kreditklemme: Bielefeld (ots) - Wer in der Klemme steckt, gibt das nicht gerne
zu. Je mehr von allen Seiten öffentlich über die Zweifel an der
Bonität gesprochen wird, um so mehr Schaden nimmt die
Kreditwürdigkeit. Dennoch nutzt Schönreden in NRW gar nichts mehr.
Nicht nur Griechenland muss uns alarmieren. Unverkennbar ist die
Tatsache, dass die deutsche Bestbewertung der Bonität nicht mehr
automatisch bis zu Städten und Gemeinden durchgereicht wird. Offenbar
wurde kommunalen Einrichtungen, darunter angeblich eine aus OWL, von
der Hausbank die mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Schulkonsens im NRW-Landtag
Großbaustelle Schule
PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Mit dem Schulkonsens, den CDU, SPD und Grüne in
NRW verabschiedet haben, sind die Arbeiten auf der Großbaustelle
Schule noch lange nicht abgeschlossen. Die nächste Aufgabe wurde der
Regierung bereits auferlegt: Sie muss verhindern, dass in den
nächsten Jahren in Dutzenden Dörfern die Grundschulen geschlossen
werden müssen, weil die Schülerzahlen nicht mehr den jetzt geltenden
Vorschriften entsprechen. Darüber hinaus bleibt die Hauptaufgabe
bestehen, die Qualität der schulischen Bildung in allen Schulformen
und mehr...
- Lausitzer Rundschau: Wer A sagt
Zum Vorschlag eines Kernabiturs Cottbus (ots) - Zwei Haken hat die Idee eines Kernabiturs in
Deutsch, Mathe und Englisch: Drei Prüfungen an einem Tag abzulegen,
ist Unsinn und für Schüler unzumutbar. Und wenn die Ergebnisse nur
zehn Prozent der Abiturnote ausmachen sollen, stellt sich tatsächlich
die Frage, ob sich der immense Aufwand überhaupt lohnt. Grundsätzlich
aber gilt: Ein Kernabitur wäre eine beachtliche Revolution in der
föderal verkrusteten Bildungsrepublik Deutschland. Freilich müsste
dafür auch länderübergreifend die Qualität der schulischen Lehre auf mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|