Neue Westfälische (Bielefeld): BGH-Urteil zu Kuckuckskindern
Intime Frage
SANDRA SPIEKER
Geschrieben am 09-11-2011 |
Bielefeld (ots) - Die Antwort auf die intime Frage, ob eine Frau
mitteilen muss, mit wem sie geschlafen hat, lautet Ja. Auch wenn der
Bundesgerichtshof es anders formuliert. Kuckuckskinder gab es schon
immer. Die juristische Diskussion um sie ist neu, die Behandlung von
getäuschten Vätern hat sich in den vergangenen Jahren stark
verändert. Vor mehr als hundert Jahren war der schöne Schein einer
Familie durch nichts zu erschüttern, später konnten Ehemänner die
Vaterschaft anfechten, dann hatten auch Kinder ein Recht darauf, den
Namen ihre Erzeugers zu erfahren. Heute ist es nicht mehr so leicht,
ein Kind "unterzuschieben". Grund ist die Verbreitung von Gen-Tests.
Jedes fünfte bis zehnte Neugeborene in Deutschland soll ein
Kuckuckskind sein, besagen Schätzungen, das wären 25.000 bis 40.000
jedes Jahr. Eine offizielle Statistik gibt es nicht. Über peinliche
Ausrutscher und verhängnisvolle Affären führt nunmal niemand Buch.
Mütter sind peinlich berührt, die Verunsicherung unter Vätern ist
groß. Das BGH-Urteil spricht Vätern zwar mehr Rechte zu, verschafft
ihnen aber nur einen bedingten Sieg. Im konkreten Fall hat es dem
Scheinvater geholfen, nach der Trennung sein Geld zurückzufordern.
Innerhalb einer Partnerschaft aber entsteht schließlich nicht nur
finanzieller Schaden. Was bei beiden Parteien eigentlich im
Mittelpunkt stehen sollte, ist, dass das der Nachwuchs seine
Identität findet. Denn eigentliche Verlierer sind meist die
Kuckuckskinder selbst.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
362566
weitere Artikel:
- "DER STANDARD"-Kommentar zur Schuldenbremse: "Gefahr des
Totalschadens" von Gerald John Ausgabe vom 10.11.2011
Wien (ots) - Still und leise hat Werner Faymann beim Eurogipfel im
Oktober der europaweiten Einführung zugestimmt. Also muss die
Kanzlerpartei nun umsetzen, was sie vor kurzem für unnötig bis
gefährlich gehalten hat: eine gesetzlich verankerte Schuldenbremse.
Die Regierung will sich damit quasi vor sich selbst schützen:
Ausgabenlimits sollen verhindern, dass Politiker Geld beim Fenster
hinauswerfen. Die Idee klingt löblicher, als sie ist. In guten Zeiten
ist Selbstkasteiung tatsächlich ratsam, doch von diesen mehr...
- FT: Kommentar von Anette Asmussen:
Gefährliches Signal - Karlsruhe kippt 5-Prozent-Klausel bei Europawahl Flensburg (ots) - von Anette Asmussen
Autsch, das tat weh: "Das Europäische Parlament hat nichts zu
sagen, deshalb dürfen dort auch Kleinst- und Splitterparteien
mitreden." So klingt - zugegeben etwas polemisch - die gestrige
Entscheidung der Karlsruher Richter zur Fünf-Prozent-Klausel bei
Europawahlen zusammengefasst.
Tatsächlich stellten die Juristen fest, dass besagte Klausel
grundsätzlich sinnvoll und wichtig sei, um die Funktionsfähigkeit
eines Parlaments zu sichern. Weil aber das Europaparlament -
verglichen mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Gerechtigkeit für betrogene Zahlväter =
von Peter Kurz Düsseldorf (ots) - Der Verdacht, ein Kuckuckskind großzuziehen,
hat Männer wohl schon zu allen Zeiten gequält. Mit Hilfe
gentechnischer Methoden lassen sich diesbezügliche Zweifel aber
mittlerweile leicht ausräumen. Zwar sind heimliche Vaterschaftstests
rechtlich tabu und in Prozessen als Beweismittel unverwertbar. Doch
haben Männer inzwischen die Möglichkeit, im offiziellen Verfahren die
Vaterschaftsfrage zu klären. Aber allein das Wissen, nicht der Vater
zu sein, reicht nicht immer aus. Das zeigt der vom Bundesgerichtshof
verhandelte mehr...
- Rheinische Post: Parteispenden Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Detlev Hüwel:
Die Kostenexplosion beim Bau des Landesarchivs in Duisburg lässt
schaudern: Ursprünglich war von 30 Millionen Euro die Rede,
inzwischen sind es schon 200 Millionen - und noch immer ist kein Ende
in Sicht. Die schwarz-gelbe Landesregierung wollte vor Jahren das
Duisburger "Leuchtturm-Projekt" - um jeden Preis? Auch das wird der
Untersuchungsausschuss herausfinden müssen, der sich mit den obskuren
Vorgängen im Dunstkreis des landeseigenen Bau- und
Liegenschaftsbetriebs (BLB) befassen mehr...
- Rheinische Post: Splitter-Parlament Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Martin Kessler:
Auf den ersten Blick scheint das Urteil des
Bundesverfassungsgerichts die Demokratie zu stärken. Die Stimmen, die
wegen der Fünf-Prozent-Klausel bei Europawahlen unter den Tisch
fielen, werden künftig voll gewertet. Immerhin waren das bei der
jüngsten Wahl 2009 rund elf Prozent. Doch die Richter gehen mit ihrer
Bewertung sehr formalistisch vor. Demokratie heißt nicht nur
Gleichheit aller Stimmen, sondern auch Wahl und Abwahl einer
Mehrheit. Diese wird erschwert, wenn Klein- mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|