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Deutsche Bahn kann auf Ökostrom umsteigen/ Greenpeace-Studie: 100 Prozent Erneuerbare Energien bis 2030 möglich

Geschrieben am 01-12-2011

Hamburg (ots) - Die Deutsche Bahn könnte ihren Strombedarf
innerhalb der nächsten 20 Jahre komplett aus Erneuerbaren Energien
decken. Der Umstieg auf 100 Prozent Ökostrom wäre auch wirtschaftlich
vertretbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das
arrhenius-Institut für Energie- und Klimapolitik im Auftrag von
Greenpeace erstellt hat. Vor allem Investitionen in Windkraftanlagen
könnten den Schienenverkehr der Bahn klimafreundlich rollen lassen.
Die Kosten der Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien wären
vergleichbar mit den Kosten für Strom aus konventionellen
Kraftwerken. Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace
fordert einen radikalen Kurswechsel bei der Bahn, weg von Kohle- und
Atomstrom hin zu einer vollständigen Versorgung mit Erneuerbaren
Energien.

Bahn deckt zwei Drittel ihres Strombedarfs aus Atom- und
Kohlekraftwerken

"Die zaghaften Schritte der Bahn in Richtung Erneuerbare Energien
sind bislang vor allem grüne PR", sagt Andree Böhling,
Energie-Experte von Greenpeace. "Bahnchef Grube setzt auch nach
Fukushima auf hochriskanten Atomstrom und klimazerstörende Kohle."
Die Deutsche Bahn ist am Neubau des E.on Kohlekraftwerks Datteln 4
maßgeblich beteiligt, einem der größten Klimakiller Europas. Aus
Atomkraftwerken stammen rund 15 Prozent des Bahnstroms, weitere 49
Prozent kommen aus Braun- und Steinkohlekraftwerken. "Wenn Herr Grube
den Umweltschutz bei der Bahn nur halb so entschlossen betriebe wie
die Tieferlegung deutscher Großbahnhöfe, könnte der Bahnstrom bereits
2030 vollständig grün sein", so Böhling.

Für eine vollständige Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien
müsste die Bahn jährlich eine Leistung von 500 Megawatt Windkraft
installieren. Eine Erhöhung des EE-Anteils auf 80 Prozent wäre
weitgehend kostenneutral zu realisieren. Ab einem Anteil von 80
Prozent müsse laut Gutachten zusätzlich auf synthetisches Methan als
Zwischenspeicher zurückgegriffen werden, was höhere Kosten
verursachen würde.

"Der Ausbau Erneuerbarer Energien muss ab sofort oberste Priorität
genießen damit die Bahn tatsächlich zum umweltfreundlichen
Verkehrsmittel wird", so Böhling. "Die Energiewende liefert dabei
kein Alibi für überzogene Preiserhöhungen, weil Energie nur zehn
Prozent der Ticketkosten ausmacht."

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt das Bundesumweltministerium in
einer eigenen Studie: Die Bahn könne den Stromanteil aus Erneuerbaren
Energien bis 2020 auf bis zu 50 Prozent mit geringen Mehrkosten
erhöhen.

Achtung Redaktionen:

Rückfragen bitte an Andree Böhling, Tel. 0151-180 533 82 oder
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 33087.
Internet www.greenpeace.de.


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