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Greenpeace-Schiff erreicht Elgin-Gasfeld in der Nordsee / Aktivisten nehmen Wasser- und Luftproben rund um havarierte Plattform

Geschrieben am 02-04-2012

Elgin-Gasfeld/Nordsee (ots) - Greenpeace-Aktivisten haben heute
Morgen mit dem gecharterten Schiff "Königin Juliane" das
Elgin-Gasfeld vor der schottischen Küste erreicht. Sie untersuchen
entlang der Sperrzone um die havarierte Gasplattform "Elgin" von
Total, wie stark die Umwelt nach dem Unfall belastet ist. Bisher
haben die Aktivisten eine großflächige Ölverschmutzung des
Oberflächenwassers entdeckt. Mit einer Mittelwellen-Infrarotkamera
wollen die Umweltschützer die Austrittsstelle des klimaschädlichen
Methan-Gases ermitteln. Zusätzlich nimmt ein Chemie-Experte mittels
großer Luftsäcke Proben aus der Atmosphäre. "Wir sind hier, weil
Ölkonzerne bei Unfällen oftmals Informationen zurückhalten", sagt
Christian Bussau, Fahrtleiter und Meeresexperte von Greenpeace. "Wir
wollen uns daher selbst vor Ort ein Bild von den Umweltschäden
machen."

Energiefirmen ignorieren Risiken von Öl- und Gasförderung

Das Beispiel Elgin zeigt, wie schnell die Ölfirmen die Kontrolle
über ihre Plattformen verlieren können. Auch über eine Woche nach
Bekanntgabe des Unfalls ist nicht bekannt, wie lange Total brauchen
wird, um das Leck zu schließen. "Die Ausbeutung von Öl und Gas wird
immer zu Unfällen führen. Das ist nur eine Frage der Zeit", so
Bussau. Nicht nur in der Nordsee riskieren die Ölfirmen massive
Folgeschäden für die Umwelt. Besonders riskant ist die Öl- und
Gasförderung in der Tiefsee oder sensiblen Ökosystemen wie der
Arktis. In diesen Regionen könnten die Verantwortlichen eine Havarie
aufgrund der extremen Bedingungen nicht kontrollieren;
Aufräumarbeiten sind kaum möglich. Greenpeace fordert deshalb den
Stopp der industriellen Ausbeutung der Arktis und ein Verbot weiterer
Tiefseebohrungen. "Ölkonzerne wie Shell müssen ihre Bohrpläne in der
Arktis aufgeben. Sie bedrohen damit diesen einzigartigen Lebensraum.
Schon jetzt sind Eisbären, Robben und Wale hochgradig mit
Umweltgiften belastet", sagt Bussau.

Das Leck auf der Elgin-Plattform ist keine Ausnahme

Jedes Jahr kommt es in der Nordsee zu mehreren hundert Unfällen.
Nur die größten und schwersten Zwischenfälle erreichen die
Öffentlichkeit: Im Jahr 1977 verseuchten im Ekofisk-Feld über 20.000
Tonnen Öl die Nordsee. 1988 explodierte die Gasplattform "Piper
Alpha" und 167 Menschen starben. Bei einem Unfall im Statfjoerd
Ölfeld im Jahr 2007 traten 4000 Tonnen aus. Bis heute sprudelt ein
Gasleck in der Nordsee, das der heutige Exxon Mobil-Konzern vor
zwölf Jahren verursachte. Im August 2011 verlor die Shell-Plattform
Gannet Alpha mehr als 200 Tonnen Öl.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christian Bussau oder
Pressesprecher Björn Jettka, beide an Bord des Schiffes über
Satellitentelefon 008707 64917 373. Pressesprecherin Michelle Bayona,
Tel. 0171-8780830, Meeres- und Ölexperte Jörg Feddern, Tel
0171-8781191. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618377 ab 10:00
Uhr. Internet: http://www.greenpeace.de/oel , Greenpeace-Blog:
http://gpurl.de/elgin .


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