WAZ: Grenzen des Sprachverfalls. Kommentar von Jens Dirksen
Geschrieben am 21-12-2012 |
Essen (ots) - Die bekennende SMS-Süchtige Angela Merkel hat noch
keine erkennbaren Sprachverfalls-Symptome entwickelt. Weder in
Regierungserklärungen noch in Gipfelkommuniqués oder Parteitagsreden.
Ja, die richtigen Worte zu finden, sie korrekt hintereinanderzusetzen
und dann auch so zu schreiben wie das Wörterbuch, fällt jungen
Menschen heute schwerer denn je. Aber die Ursache dafür in den
Kurznachrichten der Smartphone-Welt zu sehen, wäre ein Kurzschluss.
Ein Deutschunterricht, der zu wenig Deutschkenntnis vermittelt, die
dubiosen Sprach-Vorbilder der Privatsender - der Ursachen sind viele.
Als Gruppe haben sich Jugendliche stets mit einer eigenen Sprache von
Älteren abgegrenzt. Mit denen sprechen sie anders. Am Ende sind es
also die Eltern, die Schulen, sind wir es, die an den Standards einer
Hochsprache festhalten müssen. Dann wird es die Jugend auch tun.
Spätestens, wenn sie erwachsen ist.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
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