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Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Korruptionsbekämpfung

Geschrieben am 03-01-2013

Bielefeld (ots) - Die meisten deutschen Ärzte sind sicherlich
keine Halbgötter in Weiß, haben aber in puncto Bestechlichkeit weiße
Westen. Das muss klar gesagt werden, bevor über Korruption von
Medizinern diskutiert wird. Alle über einen Kamm zu scheren ist
unsachlich und ungerecht. Es ist nichts daran auszusetzen, wenn
Sanktionen auf standesrechtlicher Ebene erfolgen. Schwierig wird es
aber, wenn dies nicht passiert. Dann muss die Gesetzeslücke im
Strafrecht geschlossen werden. Das gilt nicht nur für den
Gesundheitssektor, sondern generell. Aber in der Arztpraxis werden
die potenziellen Auswüchse besonders sichtbar. Niemand will ein
Medikament nur deshalb verschrieben bekommen, weil der Arzt Geschenke
vom zuständigen Pharmavertreter erhält. Schließlich geht es um
Vertrauen von Patienten, die jeden Monat Beiträge zahlen, um das
System am Laufen zu halten. Ein Konzept, in dem sich Kontrollierte
selbst kontrollieren und bestrafen, ist kritisch zu beäugen. Es ist
anfällig für Fehler. Das ist nicht nur bei Medizinern ein Problem.
Ein Gesetz müsste alle Berufsstände einschließen, in der die
Gesetzeslücke existiert.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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