Weser-Kurier: Zur Diskussion um die deutschen Transplantationszentren schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Geschrieben am 03-01-2013 |
Bremen (ots) - Ist weniger wirklich mehr? Die Forderung nach einer
Halbierung der Zahl der Transplantationszentren mag gut gemeint sein,
doch ob es damit wirklich gelingt, die dann noch verbliebenen etwa 20
Zentren effektiver zu kontrollieren, ist eher zweifelhaft. Keine
Frage, es gäbe dann einerseits weniger Standorte, an denen Ärzte
Wartelisten auf Transplantationen manipulieren könnten. Andererseits
wären die Zentren deutlich größer und damit auch schwerer zu
überprüfen als zum Beispiel das eher kleine
Nierentransplantationszentrum in Bremen. Es liegt daher wohl weniger
an der Anzahl der Zentren, als vielmehr an einer generell
fragwürdigen Prüfung. Erst im vergangenen September sind überhaupt
Kontrollen der 47 Transplantationszentren mit ihren insgesamt 140
verschiedenen Organ-Transplantationsprogrammen angelaufen. Seitdem
sind erst zehn Zentren überprüft worden. Auch der Drei-Jahres-Turnus,
in dem kontrolliert werden soll, ist relativ groß. Hinzu kommt: Die
Überprüfung der Zentren findet unter dem Dach der Bundesärztekammer
statt. Schon um jeglichen Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser
Kontrollen von vornherein auszuräumen, sollte hier ein unabhängigeres
Gremium eingesetzt werden, das direkt dem Gesundheitsministerium
unterstellt wird. Klar muss aber auch dann sein: Wer mit einer derart
großen kriminellen Energie - verbunden mit der Zahlung von Geld -
Diagnosedaten von Patienten manipuliert, damit diesen schneller ein
Organ transplantiert werden kann, der ist auch durch effektivere
Kontrollen nur schwer zu stoppen. Es ist kein Zufall, dass die
Mauscheleien in Göttingen, Regensburg, München und Leipzig
ausgerechnet in Lebertransplantationszentren erfolgt sind. Dort ist
es anscheinend besonders einfach für korrupte Ärzte, die Warteliste
zu beeinflussen. Drei Viertel der Deutschen sind laut Umfragen
durchaus bereit, ein Organ zu spenden. Nur ein Viertel der
Bevölkerung aber besitzt bereits einen Organspenderausweis. Wenn
jetzt die Krankenkassen ihre Versicherten anschreiben und um
Zustimmung zur Organspende bitten, kann das nur erfolgreich sein,
wenn schnell alles getan wird, um das Vertrauen in die Unabhängigkeit
der Transplantationszentren wieder herzustellen.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
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